THEO VAN GOGH NEWS: DIE GENOSSIN TROTZKISTIN ! – Linkspartei:In der hessischen Linkspartei soll es jahrelang zu sexuellen Übergriffen gekommen sein

 

  1. April 2022, SZ – Janine Wissler war zur fraglichen Zeit hessische Fraktionsvorsitzende und soll mit einem der Beschuldigten liiert gewesen sein.Das berichtet “Der Spiegel”. Der Landesvorstand nimmt die Vorwürfe “sehr ernst”.
  2. Die Bundesvorsitzende Janine Wissler, damals Fraktionsvorsitzende in Hessen, weist Vorwürfe zurück.

In der hessischen Linkspartei soll es jahrelang zu sexuellen Übergriffen gekommen sein. Das geht aus einem Bericht des Nachrichtenmagazins Der Spiegel hervor. Der geschäftsführende Landesvorstand der Linkspartei bezeichnete die Berichterstattung am Freitag in einer Stellungnahme als “schockierend”. Man nehme “die aufgeworfenen Anschuldigungen sehr ernst”. Die Partei habe Ende November 2021 Kenntnis davon bekommen und seitdem begonnen, “diese auf allen Ebenen aufzuarbeiten”.

Die Bundesvorsitzende Janine Wissler wandte sich entschieden dagegen, dass “mir unterstellt wird, ich hätte irgendjemanden geschützt”. Dem Bericht zufolge war Wissler zur Zeit der Vorfälle Fraktionsvorsitzende der Linken in Hessen und mit einem der Beschuldigten liiert. Zeugen warfen ihr vor, zunächst gar nicht auf Berichte zu den Übergriffen reagiert und sie dann nicht an die Partei weitergeleitet zu haben.

Bei Twitter wurden die Vorwürfe unter dem Hashtag “#linkemetoo” diskutiert. Es gebe Dokumente wie Chatverläufe, Fotos oder E-Mails sowie eidesstattliche Versicherungen von Betroffenen mit Hinweisen auf “mutmaßliche Grenzüberschreitungen, Machtmissbrauch und eine toxische Machokultur”, berichtete Der Spiegel nach Gesprächen mit zehn Frauen und Männern. “Ein einflussreiches Mitglied der Wiesbadener Linkspartei” im hessischen Landtag habe Fotos und Videos einer minderjährigen Frau in sexuellen Posen aufgenommen. Sie habe den Politiker später wegen Nötigung und Beleidigung angezeigt.

Wissler betonte, sie nehme Vorwürfe von sexueller Belästigung sehr ernst

Wissler sagte, sie kenne eine der beiden betroffenen Frauen. Diese habe ihr 2018 mitgeteilt, “dass sie ein sexuelles Verhältnis zu meinem damaligen Partner hatte”. Nach dieser Offenbarung habe sie die Beziehung beendet. Bei keinem der darauf folgenden Kontakte mit ihr “wurde der Vorwurf des sexuellen Missbrauchs oder der sexuellen Gewalt erhoben”, so Wissler. Auch sei sie nicht um Hilfe gebeten worden.

In dem anderen Fall habe sie im November 2021 einen Instagram-Screenshot zugeschickt bekommen, erklärte Wissler. Darin habe eine ihr nicht persönlich bekannte junge Frau angegeben, “dass sie vor einigen Jahren durch ein Mitglied der Wiesbadener Linken sexuell missbraucht und durch ein Mitglied der Wiesbadener SPD sexuell belästigt worden sei”. Wissler betonte, sie nehme Vorwürfe von sexueller Belästigung, sexueller Gewalt und Missbrauch sehr ernst und habe sofort gehandelt, als ihr derartige Vorwürfe bekannt geworden seien. Der Parteivorstand habe im Oktober 2021 eine Vertrauensgruppe eingesetzt, als Hilfsinstanz für Betroffene.

“Sexualisierte Gewalt und Sexismus dürfen in unserer Partei keinen Platz haben”, hieß es in der Stellungnahme des hessischen Landesvorstands. Der Vorwurf des Täterschutzes werde zurückgewiesen. So seien Betroffenen Gespräche angeboten und “ein umfangreicher Verhaltenskodex” beschlossen worden. Der Kreisverband Wiesbaden organisiere einen Workshop zum Thema “Sexismus-Sensibilisierung”. Zur nächsten Sitzung des Landesvorstands am 30. April sei die Berufung einer oder mehrerer Vertrauenspersonen geplant.

Die mit der Partei verbundene Linksjugend Solid sprach von einem “Schlag in das Gesicht der gesamten Bewegung” und forderte einen “glaubwürdigen feministischen Wandel in der Partei”. Linksjugend-Bundessprecher Jakob Hammes forderte zudem “den Rücktritt aller beteiligten Personen, die Täter sind oder von den Taten wussten und diese gedeckt haben”.