THEO VAN GOGH NEUSTES: GRAND INTEL FAKE ? G-20-Gipfel in Indonesien : Moskau dementiert Krankenhaus-Aufenthalt Lawrows
- FAZ 14.11.2022-10:59 – Am Rande des Treffens der großen Industrienationen soll der russische Außenminister Lawrow Berichten zufolge ins Krankenhaus eingeliefert worden sein. Russland dementiert – und spricht von einem „Fake“
Das russische Außenministerium hat Berichte über einen angeblichen Krankenhaus-Aufenthalt des Chefdiplomaten Sergej Lawrow zurückgewiesen. „Wir sind hier mit Sergej Wiktorowitsch in Indonesien und lesen den Ticker und trauen unseren Augen nicht“, teilte Ministeriumssprecherin Maria Sacharowa in Nusa Dua auf der Insel Bali am Montag mit, wo Lawrow am G-20-Gipfel teilnehmen soll. Das sei nun schon die höchste Form der Fakes, meinte sie.
Zuvor hatten Medien unter Berufung auf indonesische Angaben berichtet, dass der 72 Jahre alte Lawrow ins Krankenhaus gebracht worden sei. Der Außenminister will an diesem Dienstag eine Rede auf dem G-20-Gipfel der großen Industrienationen halten.
„Vermutlich ist er deshalb nicht da“
Lawrow war anstelle des russischen Präsidenten Wladimir Putin zu dem Treffen in Indonesien gereist, nachdem dieser seine Teilnahme knapp eine Woche vor Beginn des Gipfels abgesagt hatte. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) kritisierte das Fernbleiben Putins. „Es wäre gut gewesen, wenn Präsident Putin sich zum G-20-Gipfel begeben hätte“, sagte Scholz am Sonntag in der vietnamesischen Hauptstadt Hanoi. Dort hätte er sich den Fragen und der Kritik der anderen Teilnehmer aussetzen müssen, so Scholz. „Vermutlich ist er deshalb nicht da.“
Die Abwesenheit Putins werde die anderen Länder nicht davon abhalten, den Angriffskrieg Russland zu kritisieren und Russland aufzufordern, die Truppen aus der Ukraine zurückzuziehen und die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass es faire Gespräche über einen Frieden geben könne, sagt der Kanzler. Wenn die Weltgemeinschaft klar zum Ausdruck bringe, „dass eine militärische Eskalation aus unserer Sicht inakzeptabel ist, dann muss es auch Bewegung geben – auch von der russischen Regierung, vom russischen Präsidenten – in Richtung auf Vorschläge, die eine Friedensbildung ermöglichen“, fügte Scholz hinzu. Die Bundesregierung sei im intensiven Gespräch mit allen Beteiligten. „Deshalb arbeiten wir sehr unverdrossen daran, eine Meinungsbildung zustande zu bringen, die klarstellt, dass die internationalen Regeln (eingehalten werden müssen), dass das Recht vor der Macht gehen muss“, betonte Scholz. Er sei „sogar vorsichtig zuversichtlich“, dass dies gelinge.