THEO VAN GOGH: MitGlied oder Mit-Glied im Bundestag? – Tessa oder Markus Ganserer-Der Abgeordnete ist ein Mann

Die Aufregung über die Rede der AfD-Abgeordneten Beatrix von Storch zu Markus Ganserer lässt am Realitätssinn, aber nicht an der Frauenfeindlichkeit der Ampelkoalition zweifeln.

CICERO – UWE STEINHOFF 20. Feb 2022 Uwe Steinhoff ist Professor am Department of Politics and Public Administration der Universität Hongkong sowie Senior Research Associate im Oxford University Programme on the Changing Character of War.

In ihrer Rede zum Weltfrauentag hat die AfD-Abgeordnete Beatrix von Storch festgestellt, dass der grüne Abgeordnete Markus Ganserer ein Mann ist. Dafür wurde sie von Mitgliedern der Ampelkoalition im Bundestag und in den sozialen Medien als „transphob“ und „menschenverachtend“ beschimpft. Vielmehr aber sind diese Beschimpfungen realitätsfeindlich und frauenverachtend, schreiben sie doch dem Selbstempfinden eines Mannes größere Wichtigkeit zu als der weiblichen Realität.

Es gibt klare biologische Definitionen von Mann und Frau

Diese Realität sieht wie folgt aus. Der Duden definiert dem allgemeinen Sprachgebrauch folgend Frauen als erwachsene Personen weiblichen Geschlechts. Die Menschheit wusste schon immer, dass sich die Geschlechter nach ihren biologischen Rollen bei der Fortpflanzung unterscheiden. Gesunde Mitglieder des weiblichen Geschlechts im fortpflanzungsfähigen Alter sind gebärfähig; ebensolche Mitglieder des männlichen Geschlechts zeugungsfähig.

Die Biologie fasst dies noch genauer und definiert Geschlecht als Entwicklungsrichtung eines Organismus hin auf die Produktion einer bestimmten Art von anisogametischen (ungleichartigen) Keimzellen. Es gibt davon genau zwei: große (Eizellen) und kleine (Spermien). Mithin gibt es zwei Geschlechter, weiblich und männlich. Frauen sind folglich erwachsene Menschen, deren Körper Entwicklungsschritte zur Produktion von Eizellen aufweisen. Bei Männern sind es Spermien. Sogenannte „Transfrauen“ sind daher keine Frauen.

Die Ampel und Ganserer wissen nicht, was Frauen sind, dulden aber keinen Widerspruch

Bei Zugrundelegung dieser Definition ist der Satz „Markus Ganserer ist keine Frau“ völlig korrekt. Wenn die Ampel und er also meinen, er sei eine Frau, müssen sie den Begriff wohl anders meinen. Aber wie? Sie wissen es selbst nicht. Die ZEIT-Journalistin Mariam Lau stellte kürzlich fest, dass auf ihre an Ganserer gerichtete Frage hin, was denn nun eigentlich eine Frau sei, „die Atmosphäre etwas eisig“ wurde. Statt eine Definition zu liefern, erklärte Ganserer: „Pilze wurden lange Zeit den Pflanzen zugeordnet, sie bilden aber eine eigene dritte Domäne eukaryotischer Lebewesen.“

Richtig. Und Biologen haben klare Kriterien, nach denen sie sowohl Pilze von Pflanzen als auch Männer von Frauen unterscheiden können. Umgekehrt bleiben Ganserer und die Ampel jedes Kriterium dafür schuldig, ihn als Frau zu zählen. Es ist nicht nur so, dass sie keine biologische Definition bieten. Sie haben überhaupt keine, nicht einmal eine ideologische. Sie stellen eine bloße Behauptung auf und quittieren rationalen Widerspruch mit Vorwürfen der „Menschenfeindlichkeit“ und „Transphobie“.

Frauenfeindliche politische Folgen des Selbstbestimmungsgesetzes

Die eigene Frauenfeindlichkeit der Ampel zeigt sich darin, dass das anvisierte Selbstbestimmungsgesetz es Männern erlaubt, ihren amtlichen Geschlechtseintrag und damit ihren rechtlichen Status durch simple Selbstdeklaration zu ändern. Dies würde ihnen Zugang zu normalerweise und aus guten Gründen Frauen vorbehaltenen Domänen verschaffen, wie Frauengefängnissen, Frauenkriminalitätsstatistiken, Frauensport, Preisen und Stipendien für Frauen, Frauentoiletten, Frauenhäusern oder über Quoten für Frauen reservierte Posten (wie ja bereits im Falle Ganserers). Zudem zwingen die Gesetzesentwürfe von FDP und Grünen Bürger unter Androhung von Geldstrafe dazu, Männer nach entsprechender Änderung des Geschlechtseintrags „Frauen“ zu nennen und sie mit weiblichen Personalpronomen anzureden.

Die Ampel leugnet daraus erwachsende Gefahren und Ungerechtigkeiten für Frauen sowie die Verletzung der Meinungs- und Gewissenfreiheit. Doch britische Statistiken zeigen, um nur ein Beispiel zu nennen, dass sogenannte „Transfrauen“ mit fünf mal größerer Häufigkeit sexuelle Übergriffe gegen Frauen in Frauengefängnissen begehen als andere Gefangene. Die sexuelle Selbstbestimmung von Frauen ist der Ampel offenbar weniger wichtig als die Macht sich als Frauen deklarierender Männer, andere zu Projektionsflächen ihrer Selbstwahrnehmung fremdzubestimmen.