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Kritik an Documenta-Künstlern : Zentralrat der Juden veröffentlicht Brandbrief
30.04.2022- Wegen der unbeantworteten Antisemitismusvorwürfe hat der Zentralrat der Juden in Deutschland nun einen Brandbrief an die Documenta XV in Kassel gerichtet. Er fordert ein klares Bekenntnis.
Der Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland, Josef Schuster, hat in einem Brandbrief an Kulturstaatsministerin Claudia Roth den Umgang der Documenta Kassel mit dem Thema Antisemitismus kritisiert. Hintergrund sind Antisemitismus-Vorwürfe gegen die Documenta XV in Kassel von Anfang des Jahres, als dem kuratierenden Künstlerkollektiv Ruangrupa unter anderem die Akkreditierung eines palästinensischen Kollektivs vorgeworfen wurde, dessen Mitglieder zum Teil in einer nach einem Hitleranhänger der Dreißigerjahre benannten Organisation arbeiten und das Ruangrupa nicht ausladen wollte.
„Die Ausrichtung der Podien hat für mich eine eindeutige Schlagseite zugunsten des Antisemitismus“, schreibt Schuster in seinem Brief an Claudia Roth. „In diesem Kontext hat mich auch verwundert, dass die Thematik des antipalästinensischen Rassismus Eingang in das Programm gefunden hat“. Gegen Antisemitismus würden nur klare Bekenntnisse und entschlossenes politisches Handeln helfen. Ruangrupa und die Documenta-Gesellschaft wiesen die Anschuldigungen zurück. Es wurde ein Expertenforum zum Thema angekündigt, dessen Besetzung Zentralratspräsident Schuster aber dafür kritisierte, dass der Dachverband der jüdischen Gemeinschaft nicht eingebunden sei.