THEO VAN GOGH: Jutta Ditfurth zur Frankfurter Buchmesse: „Rechtsradikale Verlage ausschließen“

DER VS SCHAFFT DAS ALLEINE NICHT – BENÖTIGT WERDEN JUTTA DITFURTH & ANETTA KAHANE IN NEUER REICHSSCHRIFTUMSKAMMER!

Florian Leclerc – FR 22-1-2021 – Wie soll die Frankfurter Buchmesse mit rechten Verlagen umgehen? Sie soll die Verlagsprogramme prüfen lassen und meinungsbildende Veranstaltungen anbieten, sagt Jutta Ditfurth.

Der Kulturausschuss im Frankfurter Römer debattierte nun mit Buchmesse-Direktor Juergen Boos über den künftigen Umgang mit rechten Verlagen auf der Messe. Jutta Ditfurth (Ökolinx) macht Vorschläge.

Gunther Nickel  KOMMENTAR

Warum interviewt die “Frankfurter Rundschau” Jutta Ditfurth und läßt sie in Zensurphantasien schwelgen? “Die Buchmesse” sollte, so erklärt sie, “rechte Verlage” künftig ausschließen. Diese Idee ist, um es vorsichtig zu sagen, nicht gerade taufrisch. Aber hören wir uns trotzdem an, wie das von statten gehen soll. Es reiche, meint Ditfurth, “rechte Verlagsprogramme in ihrer Hauptlinie zu bewerten, man muss nicht jedes einzelne Buch lesen”.

Das versteht sich, es wird ja sowieso viel zu viel gelesen und hält einem von Wichtigerem ab. Wer bewertet dann aber die Hauptlinien? Das könnten “Historiker:innen, Wissenschaftler:innen und erfahrene Antifaschist:innen” übernehmen, die seien in der Lage, das “ohne Probleme in kurzer Zeit heraus[zu]arbeiten”.

Als “Wissenschafler:in” und erfahrene “Antifaschist:in” demonstriere ich mal kurz an drei Beispielen, wie leicht das ist: 1. Bei Klett Cotta erscheint das Werk von Ernst Jünger. Der ist zweifellos ein Rechter, hat (bis 1929) für Hitler votiert. Also muß Klett Cotta sich vom Werk Jüngers entweder trennen oder der Buchmesse in Zukunft fernbleiben. 2. Der Verlag Duncker & Humblodt verlegt das Werk von Carl Schmitt. Schmitt ist, das weiß man ja, auch rechts. Ein Verlag, der sein Werk veröffentlicht, geht natürlich gar nicht. 3. Bei Suhrkamp erscheinen Bücher von Giorgio Agamben, der sich völlig unkritisch auf die Souveränitätslehre von Schmitt bezieht. Igitt! Fort damit! Ach ja, und da gibt’s noch die bücherschreibenden Kulturfunktionäre, die sich dagegen ausgesprochen haben, daß der Bundestag die Israel-Boykott-Initiative BDS mißbilligt. Ist das etwa nicht antisemitisch? Müssen Verlage, die Bücher von Ihnen verlegt haben (unter ihnen Campus, Löcker, Rowohlt Böhlau, text + kritik) nicht auch ausgeschlossen werden?

Man sieht: Es ist wirklich ganz einfach. Wenn man eine anständige und saubere Buchmesse haben will, muß man nur, so wie jetzt die “Frankfurter Rundschau”, Jutta Ditfurth fragen. Wen auch sonst?