THEO VAN GOGH: GEMEINT IST EINE TIEFE, WOMÖGLICH DAUERHAFTE REZESSION !
Kira Kramer FAZ 11.7.22
Ökonomen erwarten mittelfristig einen Konjunktureinbruch, wenn die Gaspipeline Nord Stream 1 nach den nun begonnenen Wartungsarbeiten nicht wieder am 21. Juli ihren Betrieb aufnehmen sollte.
„Es wird befürchtet, dass die russische Seite das Gas als strategische Waffe benutzt“, sagt Chefvolkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank. „Die Augen der Welt werden am 21. Juli auf den Pipeline-Knotenpunkt in Lubmin gerichtet sein.“ Bliebe das Gas aus, würde zwar nicht sofort der Gas-Notstand herrschen, doch eine weitere Befüllung der Gasspeicher für den Winter wäre schwierig und spätestens 2023 müsste das Gas dann rationiert werden. „Es käme damit erneut zu Lockdowns der Wirtschaft“, sagt Gitzel. „Die deutsche und die europäische Wirtschaft würden in eine tiefe Rezession abrutschen.“ Dies sei zwar ein Worst-Case-Szenario, zeige aber „wie entscheidend der 21. Juli in diesem Sommer werden wird“.