THEO VAN GOGH EINSICHTEN: „EINHEIT UND KAMPF DER WIDERSPRÜCHE!“

Energie aus Russland : Der Westen deckelt den Ölpreis – und dann steigt er

Christian Siedenbiedel FAZ  5.12.22 – Russland, Noworossiysk: Ein Öltanker liegt im Hafen im Sheskharis-Komplex der Chernomortransneft JSC, einer Tochtergesellschaft der Transneft PJSC – Der Ölmarkt reagiert am Montag mit einem kräftigen Preisanstieg auf EU-Embargo und G-7-Preisdeckel für russisches Öl. Was heißt das für Verbraucher?

Aufgabe eines Preisdeckels ist es gemeinhin, für niedrigere Preise zu sorgen: Der Ölpreisdeckel, der am Montag zusammen mit einem EU-Embargo für per Schiff transportiertes russisches Öl in Kraft getreten ist, scheint aber die gegenteilige Wirkung zu haben. Die Ölpreise jedenfalls sind am Montag unter den neuen Regelungen zunächst kräftig gestiegen, auf zeitweise 87,97 Dollar je Barrel (Fass zu 159 Liter) für die Nordseesorte Brent und auf 82,20 Dollar für die amerikanische Sorte West Texas Intermediate, bevor es eine Gegenbewegung gab.

Wie passt das zusammen? Ziel der politischen Regelungen ist es, Russlands Einnahmen aus dem Ölgeschäft zu begrenzen. Deshalb hat die Europäische Union ein Embargo für die Einfuhr auf ihr Territorium beschlossen, allerdings zunächst mit diversen Ausnahmen, insbesondere für Öl, das per Pipeline kommt. Zudem gilt der Preisdeckel von 60 Dollar je Barrel für Öl der russischen Sorte Urals auch für Unternehmen aus der EU, aus den Vereinigten Staaten, Kanada, Japan, Australien und Großbritannien, die Öl mit ihren Schiffen transportieren oder die Ladungen versichern.