THEO VAN GOGH CRAZY GREEN !:  Elektro-Feuerwehrfahrzeuge in Berlin riskieren Einbruch in die Kanalisation

Das Bestreben, den Kohlenstoffdioxid-Fußabdruck zu verringern, ist ein erstrebenswertes und notwendiges Ziel für bessere Luft in der Stadt. Allerdings können gut gemeinte Bemühungen, ohne ausreichende Prüfung und Planung umgesetzt, zu schwerwiegenden Problemen führen.

Das jüngste Beispiel dafür zeigt sich in Berlin, wo die Feuerwehr plant, ihren Fuhrpark mit schweren Elektrofahrzeugen zu modernisieren. Diese Bemühungen werden jedoch durch das beträchtliche Gewicht der neuen Fahrzeuge und die potenziellen infrastrukturellen Probleme, die damit einhergehen, behindert.

Die Berliner Feuerwehr plant den Kauf einer elektrischen Drehleiter und vier Elektro-Lösch- und -Hilfeleistungsfahrzeugen (eLHF) sowie einen elektrischen Gerätewagen. Diese Anschaffung soll dazu dienen, den CO₂-Ausstoß ihres Fuhrparks zu reduzieren und so einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Doch es gibt Zweifel an der Praktikabilität dieser ehrgeizigen Pläne. Die Fahrzeuge sind aufgrund ihres hohen Eigengewichts und der hinzukommenden Ausrüstung möglicherweise zu schwer für die vorgesehenen Stellflächen.

Ein normales Lösch- und Hilfeleistungsfahrzeug der neuesten Bauart wiegt leer etwa neun Tonnen. Mit einer Zuladung von etwa fünf Tonnen erreicht es ein Maximalgewicht von 14 Tonnen. Die Elektroversion hingegen, das eLHF, wiegt leer bereits 12,79 Tonnen. Es kann nur weitere 3,21 Tonnen zuladen, bis die zugelassene Grenze von 16 Tonnen erreicht ist, die auf einer Feuerwehrzufahrt lasten dürfen.

Zu der Zuladung zählen unter anderem ein Wassertank mit 1,2 Tonnen, 100 Liter Schaummittel (etwa 100 Kilo), ein Dieseltank für den Range-Extender und sechs ausgerüstete Feuerwehrleute, wobei jeder einzelne etwa 95 Kilo wiegt. Hinzu kommt ein Dieselaggregat, das die Akkus unterwegs nachlädt, um sicherzustellen, dass die Feuerwehr nicht auf halber Strecke stehenbleibt.

In der Praxis bedeutet dies, dass die Feuerwehrfahrzeuge, wenn sie voll beladen sind, die zugelassene Gewichtsgrenze überschreiten könnten. Dies könnte dazu führen, dass sie die zulässige Achslast von zehn Tonnen und die Gesamtlast von 16 Tonnen, für die die Feuerwehrzufahrten und ausgewiesenen Aufstellflächen in Berlin ausgelegt sind, überschreiten. Es besteht also die Gefahr, dass die Fahrzeuge zusammen mit der Straße in die Kanalisation einbrechen könnten.

Die Elektrofahrzeuge, hergestellt von der österreichischen Firma Rosenbauer International AG, werden als “Revolutionary Technology” (RT) bezeichnet. Sie repräsentieren den ehrgeizigen Versuch der Berliner Feuerwehr, als öffentliche Einrichtung eine Vorbildfunktion zu übernehmen und aktiv das Nachhaltigkeitsmanagement der deutschen Hauptstadtregierung zu unterstützen. Doch trotz der lobenswerten Absichten wirft der Vorfall Fragen auf. Fragen, ob die notwendige Planung und Forschung in die Entscheidungsfindung eingeflossen sind und ob die Kosten, die letztendlich vom Steuerzahler getragen werden, gerechtfertigt sind.

 

Autor: David Müller

 

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