THE GERMAN KURDISH CHAPTER Mehr als 1000 Menschen demonstrieren in Frankfurt & Hessen
MESOP / DPA 9.8.2013 – Im Nordirak kämpfen Jesiden und Christen um ihr Leben. In Deutschland zeigen Tausende ihre Solidarität und fordern ein Ende der Gewalt. Auch in Frankfurt und Osthessen gibt es Protest.
Mehr als 1000 Menschen haben am Samstag in Hessen gegen die Gewalt der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) im Nordirak demonstriert. Die Protestmärsche in der Frankfurter Innenstadt und im osthessischen Bad Hersfeld verliefen friedlich, wie die Polizei mitteilte. Die Demonstranten forderten auf ihren Plakaten ein Ende des Vorgehens gegen kurdische Jesiden. Die Demonstranten zeigten auch Fahnen, auf denen das Konterfei des PKK-Führers Abdullah Öcalan zu sehen war. Die Arbeiterpartei Kurdistans PKK (Partiya Karkeren Kurdistan) ist seit 1993 in Deutschland verboten.
Der Verband der Studierenden aus Kurdistan hatte zu der Demonstration in der Frankfurter Innenstadt aufgerufen, «um weitere Massaker zu verhindern und die Öffentlichkeit zu Taten zu bewegen», wie es in der Einladung hieß. Mit einer Kundgebung und einer Mahnwache am späten Nachmittag wurde die Veranstaltung beendet. «Es blieb absolut friedlich», sagte ein Polizeisprecher. Die Polizei sprach von bis zu 1000 Teilnehmern, Augenzeugen berichteten von mehr als 1500.
In Bad Hersfeld demonstrierten laut Polizei indes rund 100 Menschen gegen die Gräuel der Terrororganisation, auch hier blieb es den Angaben zufolge friedlich. Auch in anderen deutschen Städten gingen Kurden am Samstag auf die Straße, in Bielefeld wurden Tausende Demonstranten gezählt.
Im Nordirak sind derzeit Zehntausende Menschen auf der Flucht vor Extremisten der Terrorgruppe Islamischer Staat (IS). Die Flüchtlinge gehören der religiösen Minderheit der kurdischen Jesiden an, einer monotheistischen Religion. In Deutschland leben nach Schätzungen bis zu 90 000 Jesiden. (dpa)