RASSISTISCHES KURDISCHES GEDICHT GEGEN DIE WÜRDE DER ZIVILISATIONEN & DEN DIALOG DER KULTUREN

 Acccccchhhh, wenn ich doch nur in Paris wäre!!


Wenn ich in Paris wäre…
Hätte ich jetzt wie Eliya Macid,
Die Kleider aller blonden und blauäugigen Frauen herunter gerissen
Und sie in einer Fahne Kurdistans eingehüllt…


Wenn ich in Paris wäre…
Hätte ich alle Konzertbesucher mit Steinen beworfen…
Und Ihnen gesagt:
“Ich setze Mozart, Bach und Chopin ein Ende ..”

Wenn ich in Paris wäre…
Hätte ich Charles Cloufier den Ersten aus dem Grab herausgeholt und ihm gesagt:
“Für die Würde der Zivilisation
Du und Prinz Louis müsst in der ersten Reihe sein….
Um den Sarg von Sakine [Cansiz] auf den Schultern zu tragen..”

Wenn ich in Paris wäre…
Hätte ich das Alpen-Gebirge versetzt…
Und das Gebirge in die Zelle von Apo auf der Gefängnisinsel Imrali gebracht…
Und es zur einer Festung und einer Burg für Nordkurdistan gemacht…

Wenn ich in Paris wäre…
Hätte ich den Eifelturm mit einem Schlag..
auf den Boden gelegt…
Und das Newroz-Feuer dieses Jahr auf den Mont Blanc gebracht…

Auszüge aus :  Welat Kurdistan / Kurden.de – 21.3.2013

EIN JEMAND

Befände sich also dieser Jemand in der Stadt des Sturms auf die Bastille, er hätte gehandelt wie ein dort geläufiger Frauenvergewaltiger, Eliya Macid, um allen „blonden und blauäugigen Frauen die Kleider“ runterzureissen – was einem offenbar lange unterdrückten Bedürfnis entsprechen muß.

Nicht die Realien oder wenigstens Symbole der Macht werden angegriffen, – Polizeistationen oder Gefängnisse oder die Quartiere der Superreichen, –  sondern die Primitivität dieses Gedicht-Schreibers vergeht sich an Menschen bestimmter Haar- und Hautfarbe – pure rassistische Phantasien. Psychoanalytisch gesprochen kann die Scham der befleckten blonden Nacktheit nur durch ihre Verhüllung in ein nationales Fahnen-Tuch errettet werden: indem sie als dummy-Kurdin transformiert wird.

Wie alle seinesgleichen haßt dieser JEMAND Musik. Er verlegt Mozart, Bach und Chopin nach Paris, woher sie gar nicht kommen, die weltweit die polyphone Tonalität Europas repräsentieren, die er lange schon ebenfalls haßt.

In seinem unsättigbaren nationalistischen Fatwa-Wahn müssen selbst die Geistlichen aus dem 17. Jahrhundert, wie Charles Cloufier, noch aus ihren Gräbern gerissen werden.

Folgerichtig haßt der Barbar auch die Artefakte der Technik und instrumentellen Vernunft: der Eiffelturm als das Symbol der klassischen Moderne muß vernichtet werden.

Dann aber will er sogar (europäische) Berge versetzen können.

Dazu aber, du stumpfer Idiot, muß man über Fähigkeiten & Talent verfügen. Wie auch im Gedicht.

(MESOP)

P.s.: Wahrscheinlich wird die Produktion solch gemeingefährlichen Kitsches mit ‚berechtigtem Zorn‘ zu entschuldigen versucht – einer Methode, die immer schon dazu führte, daß die Menschen (Völker) quasi legitimiert aufeinander losgehen konnten.