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Gazprom Neft erschließt Badra-Vorkommen / газпром нефть нпз нефтеперерабатывающий завод

13.8.2013 – Noosti – Stimme Rußlands – Die führenden russischen Erdöl-Erdgas-Unternehmen bauen ihre Präsenz im Irak aus. Nach LUKOIL und Baschneft beginnt nun auch das Unternehmen Gazprom Neft mit der Realisierung seines Projekts. Noch vor Jahresende soll es mit der Erschließung des Vorkommens Badra beginnen.

Die führenden Erdölunternehmen beteiligen sich aktiv an den Erdöl- und Erdgasprojekten in diesem Land. Dabei sind die Risiken – politische wie juristische – für alle, die in den Irak kommen, recht hoch. Aber es gibt auch offensichtliche Vorteile. Die russischen Unternehmen handeln diesbezüglich ausgewogen und vorsichtig. Sind sie zu hundert Prozent von der Sicherheit überzeugt, so beginnen sie aktiver zu arbeiten, betont der Präsident der Union der Öl- und Gasindustriellen Gennadi Schmal und fährt fort:

„Der Irak nimmt nach dem Erdölvorrat eine der führenden Positionen ein. Außerdem gibt es dort sehr gute geologische Bedingungen, die Bohrlöcher sind sehr ergiebig. Deshalb ist die Arbeit in diesen Regionen – egal ob im Irak, in Saudi-Arabien oder im Kuwait – für die Erdölunternehmen vorteilhaft, und sie gehen gern dorthin. Angesichts der Tatsache, dass Saudi-Arabien zum Beispiel ein sehr geschlossenes Land ist, so ist der Irak heute für die russischen Unternehmen am attraktivsten. Obwohl selten ein Tag ohne Terroranschläge vergeht, aber was die Objekte der Erdöl- und Gasindustrie betrifft, so ist es dort in den letzten Jahren mehr oder weniger ruhig.“

Die Arbeit im Irak und die damit verbundenen Risiken sieht der Direktor des Instituts für Energiewirtschaft Sergej Prawossudow etwas anders. Formell betrachtet ist der Irak ein Land, doch seine nördlichen Gebiete – Kurdistan – sind im Grunde genommen eine Autonomie. Kurdistan schließt selbst Verträge zur Erschließung der Erdölvorkommen auf seinem Territorium ab. Die Bedingungen sind dort vorteilhafter als jene Verträge, die die Zentralregierung unterzeichnet. Gazprom neft besitzt Vertragsabschlüsse in Kurdistan, aber auch mit der Zentralregierung. Der Vertrag zur Erschließung des Vorkommens Badra wurde mit der Zentralregierung unterzeichnet, bemerkt der Experte und fährt fort:

„Dort besteht der Sinn darin, dass das fördernde Unternehmen das Erdöl nicht zum Verkauf erhält, sondern eine gewisse Summe von dessen Verkauf. Da die Selbstkosten im Irak mit die niedrigsten in der Welt sind, ist das günstig. Was die Schwierigkeiten betrifft, so hören wir jeden Tag von neuen Terroranschlägen.“

Im Land herrscht ein ernsthaftes Gegenüberstehen zwischen Sunniten und Schiiten. Und die Frage ist, inwieweit es sich verstärken wird. Davon hängt das Schicksal der Investitionen ab, meint der Experte. Sollte ein richtiger Bürgerkrieg ausbrechen, würde die Erdölförderung erschwert sein. Zumindest würde sie teurer werden, denn man würde viel Kraft und Mittel für die Sicherheit ausgeben müssen. Das ist der Hauptfaktor des Risikos im Irak. Aber dennoch kommt nun schon das dritte russische Unternehmen in den Irak. Demnach verbessert sich das Geschäftsklima in diesem Land, und die irakischen Behörden arbeiten aktiv daran, Investoren zu gewinnen und ihre sichere Arbeit zu gewährleisten, bemerkt Gennadi Schmal. „Ich denke, das ist nicht das Finish, sondern im Gegenteil, viele andere russische Unternehmen, besonders jene, die mit Bohrarbeiten verbunden sind, zum Beispiel das Unternehmen Sibirskaja Sewernaja kompania, haben vor, in den Irak zu gehen. Umso mehr, wo dort ein recht großes Arbeitsvolumen existiert.“ – Das Projekt Badra ist für eine 20-jährige Förderung berechnet.