Mit 18.000 Soldaten: Türkei marschiert in Syrien ein / Erdogan’s zwei Optionen YPG oder FSA?
Deutsch Türkische Nachrichten | Veröffentlicht: 28.06.15, 13:51 | Aktualisiert: 28.06.15, 16:27
Es ist offenbar beschlossene Sache. Die Türkei wird mit 18.000 Soldaten in Syrien einmarschieren. Es gibt zwei Optionen: Entweder wird die Türkei eine Pufferzone errichten und diese dann den Rebellen und den Kurden-Milizen überlassen, oder das türkische Militär wird sich über zwei Jahre hinweg in Syrien aufhalten.
Der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdoğan und Übergangspremier Ahmet Davutoğlu haben den türkischen Streitkräften den Befehl erteilt, nach Syrien einzumarschieren. Das Militär hat vorerst 18.000 Soldaten aufmarschieren lassen, die sich am Samstagabend an die türkisch-syrische in Bewegung gesetzt haben, berichtet sondakika.com. Entlang eines 110 Kilometer langen Grenzstreifens soll zwischen 28 bis 33 Kilometer nach Syrien einmarschiert werden. Vor Beginn der Operation wird es Absprachen mit den USA, dem Iran und der syrischen Regierung geben. Der Einmarsch wird über die Städte Karkamış und Öncüpınar erfolgen.
Es gibt zwei konkrete Pläne. Gemäß dem ausgearbeiteten ersten Plan wird die Türkei sich während der Operation durchgehend mit seinen Nato-Verbündeten und insbesondere mit den USA absprechen. Falls die Operation international unterstützt werden sollte, wird das Militär über zwei Jahre in Syrien verweilen.
Der zweite Plan setzt voraus, dass die Türkei während ihrer Operation keinen internationalen Zuspruch erhält. Dann wird das sogenannte „Libanon-Modell“ Anwendung finden. Die Türkei wird dann in Nordsyrien eine Pufferzone errichten, die nicht von der UN abgesegnet wird. Dasselbe Modell setzt aktuell Israel an der libanesisch-israelischen Grenze um. Im Rahmen des „Libanon-Modells“ werden die türkischen Truppen wieder abziehen und Nordsyrien der Freien Syrischen Armee und der kurdischen YPG überlassen.
Die Operation soll sich gegen die Terror-Miliz IS richten, die in Syrien immer weiter in Richtung türkischer Grenze vordringt. Der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu hat am Sonntagnachmittag gesagt: „Es gibt diverse Berichte, wonach wir kurz vor einem Einmarsch in Syrien stehen. Am Montag findet eine Sitzung des Nationalen Sicherheitsrats statt. Anschließend werden wir vor die Presse treten und eine offizielle Erklärung abgeben“, so der Außenminister. Das berichtet die Nachrichtenagentur Dogan.