MESOPOTAMIA NEWS : NEUSTE ATTETATE AUS DER IMPORTIERTEN ISLAMISTEN-SZENE

„Das ist, weil ich Türke bin“

10 Mai 2010 . Seit Mitte April wurden in Waldkraiburg vier Geschäfte türkischer Inhaber attackiert, eines brannte komplett aus. Der Tatverdächtige wurde nun mit Sprengstoff festgesetzt. Wir haben die Betroffenen besucht.

Von Sophie Aschenbrenner, Waldkraiburg  – Der Döner-Imbiss in Waldkraiburg wurde am Mittwoch von einem 25-Jährigen attackiert.

Hasan Cavus hat nur ein Wort für das, was am vergangenen Mittwoch passiert ist. „Geschockt“ sei er, sagt der 48-Jährige. Er meint damit die zerbrochenen Scheiben seines Döner-Imbisses, die stinkende Flüssigkeit, die jemand auf seine Theke gekippt hat, die Angst, die seine Frau seitdem um ihn hat, kurz: den Anschlag auf seinen Laden.

Es war bereits der vierte Anschlag in Waldkraiburg gegen einen Laden, der von türkischstämmigen Menschen geführt wird. Die bayerische Kleinstadt liegt 75 Kilometer östlich von München, etwa 23 000 Menschen leben hier. Der schlimmste von ihnen fand in der Nacht auf den 27. April statt: Da wurden bei einem Brandanschlag auf einen Gemüseladen am Sartrouville-Platz in der Waldkraiburger Innenstadt sechs Menschen verletzt. Der Laden ist komplett ausgebrannt, die Feuerwehr geht von einem Schaden im Millionenbereich aus. Nur durch Zufall konnte verhindert werden, dass Menschen durch das Feuer zu Tode kamen, denn direkt über dem Laden befinden sich Wohnungen. Bereits Mitte April wurden die Fenster eines Friseursalons und einer Pizzeria eingeschlagen. Und dann die Scheiben von Hasan Cavus’ Döner-Imbiss. Zufall? Daran glaubt hier niemand mehr. „Das ist, weil ich Türke bin“, sagt Hasan Cavus und breitet die Arme aus. „Warum sonst?“

Im Gepäck des Tatverdächtigen fanden die Beamten zehn funktionsfähige Rohrbomben, in seiner Wohnung eine Waffe und Munition

Wahrscheinlich hat er Recht. Sonntagvormittag, einen Tag nach dem Gespräch mit Hasan Cavus, verkündet die Polizei bei einer Pressekonferenz, den Tatverdächtigen gefasst zu haben. Sein Motiv ist nach eigenen Angaben sein „Hass auf die Türken gepaart mit einer islamistischen Gesinnung“, so der Leitende Oberstaatsanwalt Georg Freutsmiedl. Der Mann sehe sich als Anhänger des sogenannten Islamischen Staates. Von Beginn an nahmen die Behörden die Anschläge sehr ernst: Schnell übernahm die Zentralstelle zur Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus den Fall, die der Generalstaatsanwaltschaft in München unterstellt ist. Zudem ermittelt die Kriminalpolizei mit einer Sonderkommission namens „Prager“.

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