MESOPOTAMIA NEWS : LKA ERMITTELT – Jesidin beklagt mangelnde Zusammenarbeit mit deutschen Ermittlern

MESOP 18 August – Nach BASNEWS – Sie war als Jugendliche von der Terrormiliz Islamischer Staat verschleppt und als Sexsklavin missbraucht worden, danach kam sie als Flüchtling nach Deutschland. Nun hatte sie in Schwäbisch Gmünd eine unheimliche Begegnung.

Eine 19-Jährige Jesidin, die als Jugendliche von der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) verschleppt und verkauft worden sein soll, ist nach eigenen Angaben in Deutschland ihrem ehemaligen Peiniger begegnet. Der Mann soll sie auf der Straße in Schwäbisch Gmünd bei Stuttgart (Baden-Württemberg) verfolgt und angesprochen haben.

Die Bundesanwaltschaft bestätigte am Freitag, dass die Frau den Vorfall bei der Polizei angezeigt habe. Auch ein Phantombild sei angefertigt worden. Es sei jedoch nicht gelungen, den mutmaßlichen Terroristen ausfindig zu machen.

Unterdessen beklagte die Jesidin eine mangelnde Zusammenarbeit mit den Ermittlern. Die deutschen Behörden hätten sie zuletzt nicht kontaktiert, obwohl sie im Nordirak erreichbar sei, sagte Aschwak Hadschi Hamid Talo der Deutschen Presse-Agentur. „Warum rufen die mich nicht an?“

Das Landeskriminalamt in Baden-Württemberg hatte am Mittwoch im Kurznachrichtendienst Twitter mitgeteilt, die Ermittlungen könnten im Moment nicht fortgeführt werden, „da die Zeugin für Rückfragen aktuell nicht erreichbar ist.“ Auch die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe sagte, dass eine Befragung Anfang Juni daran gescheitert sei, dass die 19-Jährige zu dem Zeitpunkt schon außer Landes gewesen sei.

Mehrere IS-Terroristen werden aufgrund der Verbrechen im Zusammenhang mit der jesidischen Bevölkerung inzwischen vom Bundeskriminalamt mit internationalem Haftbefehl gesucht.In einem Video von „Basnews“ erinnert sich Aschwak Hadschi Hamid Talo: „An einem Tag im Jahr 2016 bemerkte ich, dass mich ein Mann auf dem Weg von der Schule nach Hause verfolgte.“ Sie habe ihm zunächst nicht genau ins Gesicht gesehen, aber ihrer Mutter von dem Vorfall erzählt. Diese habe sie beruhigt, es könne ihr in Deutschland nichts passieren.

2018 trifft sie den Mann wieder, er stoppt sie auf offener Straße vor der Flüchtlingsunterkunft und spricht sie auf Deutsch an. In diesem Moment erkennt sie „denselben angsteinflößenden Bart“ und sein „hässliches Gesicht“.„Er hat mir sogar meine Adresse genannt und andere Einzelheiten aus unserem Leben in Deutschland.“ Es soll sich laut der Jesidin um einen IS-Sklavenhalter namens „Abu Humam“ handeln, der sie 2015 im Alter von 15 Jahren drei Monate lang gefangen gehalten habe.

Da sie sich danach nicht mehr sicher gefühlt habe, sei sie zurück in den Irak gegangen, wo sie seither mit ihrer Mutter und ihrem Bruder lebt. Ihr in einem Flüchtlingslager im kurdischen Norden des Irak lebender Vater sah die Rückkehr der drei mit gemischten Gefühlen. „Aber als ihre Mutter mir sagte, dass sie diesen Dschihadisten getroffen hat, habe ich ihr gesagt, sie soll zurückkommen. Deutschland ist offensichtlich kein sicherer Ort mehr für sie.“

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