MESOPOTAMIA NEWS : DIE „MEISTER AUS DEUTSCHLAND & DIE ALEVITEN-VERNICHTUNG VON DERSIM (KURDISTAN-TÜRKEI)

16 Mai 2019 – Neue Dokumente belegen Einsatz von chemischen Kampfmitteln aus NS-Deutschland im Dersim-Massaker von 1937/38

Neu aufgetauchte Dokumente belegen, dass die Regierung unter Mustafa Kemal Atatürk, dem Gründer der heutigen Türkei, im Jahr 1937 chemische Kampfmittel aus NS-Deutschland kaufte, um sie in Dersim gegen alevitische Kurden einzusetzen.

Nach Schätzungen starben in der Region Dersim um 1937/38 rund 60.000 alevitische Kurden durch einen systematischen Vernichtungskrieg der jungen türkischen Republik. Die Massaker, die die Kurden in ihrem Zaza/Kirmanci Dialekt „Tertele“ (Vernichtung) nennen, haben sich ins kollektive Gedächtnis der Kurden eingebrannt.

„Das erste Dokument über die Verwendung toxischer Gase im Massaker von Dersim wurde 2014 der Öffentlichkeit vorgestellt. Die nun in der türkischen Tageszeitung Dersim Gazetesi veröffentlichten historischen Dokumente legen nun auch die skandalöse Bezugsquelle der Giftgase offen“, so Mehmet Tanriverdi, stellvertretender Vorsitzender der Kurdischen Gemeinde Deutschland.

Unter den 20 Tonnen in Nazi-Deutschland gekauften giftigen Gasen befanden sich demnach Yperit (Senfgas) und Chloracetophenon (Tränengas).

Aus den historischen Dokumenten geht hervor, dass zeitgleich aus der USA Kampfflugzeuge eingekauft wurden sowie die Bereitstellung von automatischen Anlagen, um die Gase zu Bomben zu verarbeiten, geordert wurde.

Autor: Kurdische Gemeinde