STROMVERSORGUNG IM IRAK : Trotz Trump-Intervention: Siemens erhält Milliarden-Auftrag / SIEMENS WILL GEGEN KORRUPTION KÄMPFEN
AKTUALISIERT AM 21.10.2018-11:22 – FAZ – Bis zuletzt hat Amerikas Präsident Trump versucht, einen Milliarden-Auftrag zum Ausbau der Stromversorgung im Irak in die Vereinigten Staaten zu holen. Nun aber hat sich der deutsche Siemens-Konzern durchgesetzt.
Im Ringen um ein Milliarden-Geschäft im Irak hat sich der deutsche Siemens-Konzern gegen den amerikanischen Konkurrenten General Electric (GE) durchgesetzt. Vertreter des Münchner Unternehmens und des irakischen Elektrizitätsministeriums unterzeichneten eine entsprechende Absichtserklärung über den Ausbau der irakischen Stromkapazitäten. Dies teilten die Regierung in Bagdad und Siemens am Sonntag mit. Es gehe um eine Ausbau-Leistung von elf Gigawatt in den kommenden vier Jahren, was laut Siemens etwa der Hälfte der derzeitigen Kapazitäten des Irak entspricht.
Bis zuletzt hatte das Geschäft auf der Kippe gestanden. Der amerikanische Präsident Donald Trump hatte auch mit politischem Druck auf die irakische Regierung versucht, den Auftrag in die Vereinigten Staaten zu holen. Siemens versprach neben dem Ausbau der Stromkapazitäten aber auch Unterstützung im Kampf gegen Korruption, die Schaffung neuer Arbeitsplätze sowie den Ausbau von Schulen und Krankenhäusern. Dies seien Schlüsselelemente beim Aufbau des neuen Irak, sagte Vorstandschef Joe Kaeser.
Obwohl der Irak eines der ölreichsten Länder der Welt ist, leidet die Bevölkerung unter der schlechten Versorgung mit Elektrizität. In den vergangenen Wochen und Monaten kam es deswegen vor allem im Süden des Landes zu Protesten mit Toten und Verletzten.