MESOP VORHERSAGE : DIE GRIECHENKRISE & ITALIEN’S BANKENKRISE RECHTZEITIG ZUR BUNDESTAGSWAHL

MESOP : THE LAST DAYS OF EUROPE – IWF-Bericht Dieser Chart zeigt, wie schlecht es um Griechenland steht

Von Anne Kunz | DIE WELT  – 8 Febr 2017 –  |- Griechenland muss nach Einschätzung des Internationalen Währungsfonds dringend seine Ausgaben für Rentenzahlungen verringern. Athen stellt sich gegen die „irrationalen Forderungen“ des IWF. Im Vergleich zu anderen Wirtschaftskrisen setzt das Griechenland-Drama historische Maßstäbe. Ein IWF-Bericht zeigt: So schlimm war eine Krise noch nie – selbst die Große Depression nicht.Die Finanzkrise – fast gar nicht schlimm; die Asienkrise – eine kurze Schieflage; und die Große Depression – heftig, aber schnell vorbei. Das Griechenland-Drama hat neue Maßstäbe für ökonomische Katastrophen gesetzt. Es ist schon jetzt mit Abstand die schlimmste Krise aller Zeiten. Dabei ist noch immer kein Ende absehbar.

Wie tief und fest das Land in der Depression steckt, das unterstreicht der umstrittene Bericht des Internationalen Währungsfonds (IWF), der die Situation Griechenlands mit vergangenen Krisen vergleicht. So ist die hellenische Wirtschaft seit 2008 um ein Viertel geschrumpft, und die Investitionen sind um mehr als die Hälfte zurückgegangen. Ähnlich dramatische Rückgänge gab es bisher in keiner – obgleich in ihrer Zeit als so schlimm empfundenen – Krise.

Quelle: Infografik Die Welt

Einzig während der Großen Depression ging es ähnlich katastrophal zu. Doch nach etwa vier Jahren war die Endzeitstimmung vorbei, und es ging immerhin wieder etwas aufwärts. Davon können die Griechen nur träumen: Sie kämpfen schon seit acht Jahren gegen den Untergang.

„Genau genommen befindet sich Griechenland seit seiner Unabhängigkeit vor 200 Jahren in der Krise“, korrigiert der Wirtschaftshistoriker Werner Abelshauser von der Universität Bielefeld. 1893 sei das Land bereits bankrott gewesen, 1908 sei es aus der Lateinischen Münzunion ausgeschlossen wurden, 1946 galt es den USA als hoffnungsloser Fall, 1967 flüchtete es sich in den Faschismus. „Und auch der Euro konnte das nachhaltige Problem der Griechen nicht lösen – im Gegenteil“, sagt Abelshauser. Denn dadurch fehlt dem Land die Möglichkeit, durch eine Abwertung der Währung, zumindest durch niedrige Preise bei ausländischen Kunden und Touristen punkten zu können und damit die Krise etwas zu lindern.