MESOP : THE KURDISH (KRG) LOBBY IN WASHINGTON D.C. / 3 Mio. USD Villa / THE COSTS

 Ausgabe: Nr. 43 » 23. Tachles Oktober 2015

Kurdische Lobby-Arbeit in Washington – 29. Oktober 2015 – Der syrische Bürgerkrieg wird auch in Washington ausgetragen. Dort suchen Lobbyisten von Kriegsparteien Einfluss auf die Haltung Amerikas in dem Konflikt.

«Der amerikanische Regierungsapparat ist gigantisch», weiss Karwan Zebari. Der Kurde leitet in Washington die Abteilung für diplomatische Beziehungen am Verbindungsbüro der Kurdischen Region im Nordirak. Wie foreignpolicy.com berichtetet, haben die Kurden bereits 2007 für über drei Millionen Dollar eine stattliche Residenz im Herzen Washingtons für ihr Liaison-Büro erworben. Von dort aus entfalten sie eine rege Aktivität im Labyrinth der Hauptstadt.Wie viele anderen Nationen haben auch die Vertreter des freiheitsliebenden Bergvolkes verstanden, dass Einfluss in Washington auf verschlungenen Wegen ausgeübt wird. Pfadfinder spielen dabei Lobby-Firmen und Anwaltskanzleien. Diese beschäftigen ehemalige Abgeordnete, Offizielle und Militärs. So pflegen Saudi Arabien und Katar schon seit geraumer Zeit die politische Landschaft in den USA über einflussreiche Lobbyisten.

Auch die Kurden geben für insgesamt vier Kanzleien im laufenden Jahr etwa 600’000 Dollar aus. Dies ist zwar im Vergleich etwa zu den Aufwendungen der Pharma-Branche im dreistelligen Millionenbereich eine lächerlich geringe Summe. Aber Kanzleien im Dienste der Kurden wie Greenberg Traurig verfügen über das Personal und die Kontakte, um kurdische Interessen im Kongress, im Weissen Haus und bei diversen Ministerien voranzutreiben. Zudem können die Kurden als effizienteste Verbündete im Kampf gegen ISIS in Washington auf grosse Sympathien bauen. Das Liaison-Büro strebt hier direkte Unterstützung durch schwere Waffen aus den USA ohne den Umweg über Baghdad an. Die an das irakische Militär gelieferten Rüstungsgüter fallen allzuoft in die Hände von ISIS.Daneben werben die Kurden für Investitionen amerikanischer Firmen in ihre auf gewaltige Ölvorkommen gestützte Wirtschaft. Jüngst hat das Liaison-Büro sogar einen Führer für abenteuerlustige Touristen vorgestellt. Schliesslich herrscht im irakischen Kurdistan heute grössere Sicherheit als in weitem Umkreis. [AM] www.mesop.de