MESOP NEWS CULTURE : DER ZENSOR IST EIN MEISTER AUS DEUTSCHLAND / DOCUMENTA SÄUBERUNG 2017

„Auschwitz on the Beach“ von Berardi abgesagt ! – mit einer erstaunlichen Begründung des Kurators Adam Szymczyk:  Berardis  „Ziel sei es gewesen, den Holocaust verantwortungsvoll und ernsthaft als den ultimativen Grenz- und Referenzbegriff für das extreme, gewaltsame und systematische Unrecht auszumachen, das auch (…) an den realen Körpern von Geflüchteten verübt wird (…). „

Berardi ist ein italienischer Linker, ein pro Feminist, ein Mann, der keinen Satz schreiben kann, ohne Verwendung der  *_ und Symbole der LBGTQ-Sprachverhunzung , der hier nun einen Vergleich angestellt hatte, der von Auschwitz ins Mittelmeer führte. In bester gutmenschlicher Absicht also verglichen, was so nicht zu vergleichen ist. Der Vergleich war falsch. Weswegen sich die Performance hervorragend als Projektionswand für die documenta Besucherschule, für die vielen Schulklassen mit Lehrern geeignet hätte.

Das wäre sinnvoll + nützlich gewesen, und der politisch korrekte Berardi  könnte derart sogar mitwirken,  hätte er sich nicht anmaßend am Definitionspatent einer Israel-Lobby vergangen, der es weder um Juden noch um Ersaufende geht, sondern allein um die ausschließliche Entscheidungskompetenz darüber, was wie gesagt und gezeigt werden darf.

Wer hier disparat auffällt, hat sich einem anschließenden sofortigen Purgatorium zu unterziehen, wie nun der arme Tropf Berardi, der unter dem Titel „Schamvoll“ (FAZ 23. Aug 2017) am morgigen Donnerstag um 20.30 Uhr ehrpusselig wie ein erwischter katholischer Zölibatsschänder ein eigenes Gedicht vorlesen muß,  sozusagen  in der klaffenden Lücke seiner beseitigten  Performance,  – unter dem nun eigens geschaffenen neuen und passenden Titel : „Shame on uns!“

NORMATIVE ÄSTHETIK DER BETROFFENHEITEN

Da die  Sache gelang und die Lobby gewann, befinden wir  uns wohl erst am Anfang einer erfolgreichen Kampagne der Hygienisierung und Säuberung von allem Bösen & Schlechten der Vergangenheit, bis die Definitionsmacht  der Retuscheure  absolut in ihrem Sinne ist :

„Morten Freidel:  in über „30 Städten Deutschlands“  befinden sich des Antisemitismus  verdächtige Skulpturen an Kirchwänden oder Burgen – die sofort weggeschliffen werden müssten!  Entscheiden nicht über Form, Gestalt und Aisthesis einzig und allein jene, die Betroffenheit zu reklamieren vermögen?“  (FAZ 18 Aug 2017)

Ersatzweise von lobbyistischen Formationen,   denen des weder um die Ersaufenden vor Lesbos noch um Auschwitz geht, sondern welche sich lediglich 6 Millionen ermordete Juden als argumentatives Betriebskapital unter den Nagel gerissen haben.

Diese werden Israel noch einiges Schlechte antun !

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