MESOP MIDEAST WATCH: Putin wirbt in Syrien um Söldner für den Ukraine-Krieg

Syrien im Ukrainekrieg : Putins Söldner und Assads Angst

Russland wirbt in Syrien um Kämpfer für den Krieg in der Ukraine. Das Regime zeigt sich als treuer Verbündeter, fürchtet aber die Folgen von Putins Feldzug. Öl und Lebensmittel könnten knapp werden.

Sie tragen russische Flaggen und Transparente, von denen der russische Machthaber Wladimir Putin grüßt. Auch das Z „für den Sieg“, das auf die russischen Militärfahrzeuge gepinselt wurde, die jetzt durch die Ukraine rollen, prangt auf einem Poster. Sie tragen Uniformen des syrischen Regimes. Sie rufen: „Mit unserer Seele, mit unserem Blut werden wir Dich verteidigen, o Baschar.“ Die Videoaufnahme, die am Freitag vom russischen Verteidigungsministerium verbreitet wurde, soll syrische Freiwillige zeigen, die sich für den Einsatz in Putins europäischem Krieg gemeldet haben. Die Bilder fügen sich passgenau in die Ankündigungen der Moskauer Propaganda. Der russische Verteidigungsminister Sergej Schojgu spricht von 16.000 Kämpfern aus dem Nahen Osten, die bereitstünden. Und Putin erklärte, man müsse sie ins Kampfgebiet bringen, wenn sie den Menschen im Donbass „helfen“ wollten.

Daran, dass Russland versucht, syrische Kämpfer für den Europa-Einsatz zu re­krutieren, herrschen kaum Zweifel. Hohe Funktionäre des amerikanischen Verteidigungsministeriums haben entsprechende Berichte als zutreffend bezeichnet. Russland kann auf Rekrutierungsstellen in ganz Syrien zurückgreifen, wo junge Männer für den Dienst in russlandtreuen Milizen angeworben werden. Auch die eng mit dem Kreml verbundene russische Söldnertruppe Wagner soll an solchen Bemühungen beteiligt sein. Laut Quellen in der syrischen Küstenregion, dem Kernland der Alawiten, der Bevölkerungsgruppe Assads, ist dort eine Kampagne im Gange, syrische Söldner anzuheuern. Auch aus dem Umland der Hauptstadt Damaskus und der ostsyrischen Provinz Deir ez-Zor kommen solche Berichte.