MESOP MIDEAST WATCH: KURDEN CONTRA TÜRKEN & UMGEKEHRT!

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Krefeld Mit über 100 Einsatzkräften hat die Krefelder Polizei Gewalt zwischen Kurden-Anhängern und Türken bei einer Kundgebung des „Solikreis Kurdistan“ auf dem Neumarkt verhindert.

Bärbel Kleinelsen RP online 23.4.22 -Bei einer Kundgebung des „Solikreis Kurdistan“ auf dem Neumarkt ist es am Donnerstag zu heftigen Tumulten gekommen. Türkischstämmige Gegner der Kundgebung hatten sich zu einer spontan angemeldeten Versammlung zusammengefunden. Das Aufeinandertreffen beider Gruppen sorgte für eine explosive Stimmung. Den über 100 Einsatzkräften der Polizei  gelang es jedoch, Ausschreitungen zu verhindern.

Rund 50 Teilnehmer verschiedener Organisationen, darunter auch Stephan Hagemes, sozialpolitischer Sprecher der Linken Krefeld und Direktkandidat bei der Landtagswahl, beteiligten sich an der Kundgebung mit dem Titel „Krieg in Kurdistan. Wir brechen das Schweigen. Erdogan entwaffnen! Türkei sanktionieren!”. Er wurde Augenzeuge der Vorfälle und berichtet: „Zuerst griffen zwei sehr kräftige Männer eine kurdische Demonstrantin und einen über 60-jährigen kurdischen Aktivisten mit Schlägen und Tritten an. Die offensichtlich rechten Männer gingen brutal in Kampfsportmanier vor. Sie konnten zurückgedrängt werden. Die Polizei erschien auf meinen Notruf nach zehn Minuten vor Ort. Kurz darauf rotteten sich circa 30 Männer vor dem Kaufhof zusammen, riefen faschistische türkische Parolen und wollten die Kundgebung angreifen. Dies verhinderte die Polizei mit einem großen Aufgebot, ging aber nicht sofort entschlossen vor.”

Auf Nachfrage unserer Zeitung sagt Bernd Klein, Sprecher der Polizei: „Es war ein schwieriger Einsatz, der aber aus unserer Sicht gut gelaufen ist. Laut Einsatzprotokoll waren die ersten Beamten nach knapp drei Minuten vor Ort. Zusätzlich wurde noch eine Hundertschaft von auswärts angefordert, sodass in der Spitze 60 Einsatzfahrzeuge vor Ort waren.“ Die Polizisten hätten eine stark emotionalisierte Menschenmenge vorgefunden. „Dann ist es bei einem Handgemenge zweier türkischstämmiger Männer zu einer Körperverletzung gekommen.  Die Ermittlungen der Kriminalinspektion Staatsschutz, die immer bei Straftaten in Zusammenhang mit Versammlungen eingeschaltet wird, laufen aktuell“, berichtet Klein.

Die Gegner der Kundgebung hätten eine Spontanversammlung angemeldet. „Wir können dagegen nicht vorgehen, sondern sind ein neutraler Part, der das Grundrecht auf Versammlung schützt“, sagt Klein. Viel positiver Zuspruch für den Polizeieinsatz sei anschließend aus der Bevölkerung gekommen.

Aus Hagemes Sicht war die Situation alles andere als harmlos. „Die über 30 Angreifer verletzten mehrere Teilnehmer leicht, eine Frau und zwei Rentner erlitten Kopfverletzungen.“