MESOP MIDEAST WATCH: Assad im Aufwind

Stand: 09.01.2023 12:32 Uhr TAGESSSCHAU – Syriens Machthaber Assad war lange isoliert. Nun wächst in der Region wieder die Bereitschaft, mit seinem Regime zu sprechen. Sogar ein Deal mit der Türkei nimmt Gestalt an.

Ein angedeutetes Küsschen links, ein weiteres rechts, dazu ein breites Lachen. Als Baschar al-Assad vergangenen Mittwoch den Außenminister der Vereinigten Arabischen Emirate in Damaskus empfing, konnte er seine gute Laune kaum verbergen.

Für Syriens Machthaber hatte sich da bereits abgezeichnet, dass die erste Woche des neuen Jahres eine gute werden würde. Nicht nur konnte er sich darüber freuen, den politisch wie wirtschaftlich so wichtigen Kontakt zu den Herrschern am Golf, die er letztes Jahr bereits in Abu Dhabi besucht hatte, weiter zu vertiefen. Nein, auch ein wichtiger Nachbar aus dem Norden machte einen weiteren großen Schritt auf ihn zu.

Assads Kontakte in die Region werden wieder intensiver – das zeigt auch das Gespräch mit dem Außenminister der Vereinigten Arabischen Emirate in Damaskus.

Erdogan spricht von Treffen

“Wir werden unsere Außenminister zusammenbringen und dann, je nach Entwicklung, werden wir als Führer zusammenkommen.” Das erklärte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan am Donnerstag und stellte damit erstmals nach Beginn des Krieges in Syrien 2011 wieder ein persönliches Treffen mit Assad in Aussicht – dem Mann, den er in der Vergangenheit noch einen “Mörder” genannt hatte.

Jahrelang hatte die türkische Regierung als Unterstützer der syrischen Opposition auf einen Sturz Assads gedrängt. Davon ist jetzt nicht mehr viel zu hören.

Dem angekündigten Treffen der Außenminister war Ende Dezember bereits ein Treffen der Verteidigungsminister in Moskau vorausgegangen. Auf Einladung von Assads wichtigstem Verbündeten Russland wolle man gemeinsam nach “Lösungen” in Syrien suchen, hieß es.