MESOP : KURDISCHE PESHMERGA FORDERN MEHR G 36 GEWEHRE & DEUTSCHE BUNDESWEHR SOLDATEN LOBEN DAS GEWEHR
FAZ 23 Apr 2015 – Die Kritik am G36 können Bundeswehrsoldaten, die mit dem Sturmgewehr in Kämpfe verwickelt wurden, nicht nachvollziehen. „Wir haben in Feuergefechten keine signifikanten Abweichungen festgestellt”, sagt ein Oberfeldwebel, der beim schwersten Gefecht der Bundeswehr am Karfreitag 2010 am Ort war.
Damals war eine deutsche Patrouille nahe der nordafghanischen Stadt Kundus in einen Hinterhalt der Taliban geraten, in dessen Folge sich ein zehn Stunden langer Kampf entwickelte und vier deutsche Soldaten von den Aufständischen getötet wurden. Dabei verschossen die Soldaten laut eigenen Angaben zwischen sechs und zehn Magazine pro Waffe. Weder an jenem Karfreitag noch bei späteren Feuergefechten habe sich je ein Soldat seines Trupps unwohl mit seiner Waffe gefühlt, so der Fallschirmjäger weiter. „Wir haben nie rechts gezielt und links getroffen.”
Ein Schießlehrer, der mit seinem Zug in Afghanistan ebenfalls Gefechte bestritt, sagt, die Waffe sei für den Zweck, für den sie angeschafft wurde, nach wie vor hervorragend geeignet. Während der Feuerkämpfe sei es stets möglich gewesen, den Gegner auf den typischen Gefechtsentfernungen zwischen 300 und 400 Metern auch bei großer Hitze zielgenau zu bekämpfen. Das G36 wie ein Maschinengewehr zum Niederhalten des Gegners einzusetzen sei „Schwachsinn”, so der Hauptfeldwebel. Es sei nie dafür gebaut worden, binnen Minuten Hunderte Schüsse abzugeben. Man verfüge mit dem MG3 und dem MG4 über eigens dafür entwickelte Waffen. Würde das G36 jedoch so wie ein Maschinengewehr genutzt, sei eine physische Verformung inklusive der in den jüngsten Tests beobachteten Präzisionsmängel bei dem Sturmgewehr so vorhersehbar wie bei ver-gleichbaren Fabrikaten anderer Hersteller auch. Bis heute haben sich Bundeswehrsoldaten, die mit dem G36 in Gefechte verwickelt waren, öffentlich nicht negativ über die Waffe geäußert. Laut Informationen der Zeitschrift „Spiegel” wurde das Verteidigungsministerium schon vor mehreren Jahren über Präzisionsmängel von heiß geschossenen G36 informiert. (lohe.)