MESOP „KONSTRUKTIVE KRITIK“ – Wenn eine aktuelle sog. „Kritik“ im Kontext des Türkei-Putsches das Prädikat des Affirmativen erhalten sollte, dann diese von Özlem Topcu ganz im Geiste der guten alten Theo-Sommerschen-ZEIT, die sich mit viel NEIN = JA zehnmal im Kreise dreht, nur um nichts zur Sache auszusagen, sondern auf sich alleine zu verweisen: Özlem Topcu wollte einmal alles gesagt haben, nur um nichts zu sagen. Preiswürdig !

 

Türkei: Zehn Thesen zum Putschversuch – Eine Kolumne von Özlem Topçu

  1. Kann man da noch hinfahren?
    Diese Frage wird mir oft gestellt. Die jüngsten Ereignisse sind erschreckend, ja. Und im kurdischen Südosten gehen die Kämpfe übrigens auch noch immer weiter. Aber die Türkei ist immer noch ein wundervolles Land mit tollen Menschen, die nicht alle immer über den Putsch sprechen. Sie leben ihre Leben weiter, heiraten, liegen am Strand, bringen ihre Kinder zur Schule, gehen essen. Sie verstecken sich nicht im Keller und warten, bis die schreckliche Zeit vorbei ist – denn die geht irgendwie nicht vorbei. Es gibt viele kritische und mutige Geister, denen man zuhören sollte. Die Leute sind politische Gewalt und krasse Umbrüche gewöhnt, in allen Milieus. Einige, wie die Aleviten oder die Kurden, haben besonders oft und stark gelitten. Auch die AKP-Anhänger sollte man nicht dämonisieren und Erdoğan fortwährend zum Monster erklären (wer das nicht tut, ist nicht gleich Anhänger). Wir sollten die Menschen in der Türkei nicht im Stich lassen. Wir sollten uns nicht wegdrehen.

Anmerkung: In einer früheren Version dieses Textes hieß es, Fetullah Gülen hätte sich auch zum Putsch gegen Präsident Mursi in Ägypten nicht geäußert. Das hat Gülen aber sehr wohl. Wir haben den Fehler korrigiert und den Satz gelöscht.