MESOP : FRIEDENSBEWEGUNG & LINKE KENNEN KEINE RUSSISCHEN BOMBEN

RUSSLANDPOLITIK – Die SPD und Russland: Der Aufstand der Anständigen ist überfällig

Jan Claas Behrends – Projektleiter Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam

3 März 2016 – Russische Bomber haben Aleppo zerstört, doch selbst das hat die SPD-Führung nicht dazu veranlasst, von ihrer verfehlten Entspannungspolitik abzurücken. Es wird für sie Zeit, die Äquidistanz zwischen Ost und West aufzugeben, sagt der Historiker Jan Claas Behrends. Die SPD muss den Aggressor klar benennen und zum Kreml auf Abstand gehen.

Als vor fünfzehn Jahren die tschetschenische Hauptstadt Grosnij von russischen Bombern dem Erdboden gleich gemacht wurde, da schwieg die deutsche Sozialdemokratie wie das Gros der deutschen und westlichen Öffentlichkeit zu dieser Tat. Auf dieses erste Kriegsverbrechen des Präsidenten Putin folgten in den Jahren danach noch zahlreiche weitere Gewalttaten, Enteignungen und Morde, Verstöße gegen das Völkerrecht sowie Repressionen gegen die eigene Bevölkerung. Doch diese Entwicklung hinderte die Elite der deutschen Sozialdemokratie nicht daran, ihre seit den 1970er Jahren bestehende Sonderbeziehung nach Moskau nicht nur zu pflegen, sondern weiter auszubauen. Schließlich galt die Ostpolitik als Parteitradition und Erfolgsgeschichte, die den Kalten Krieg entschärfte und die deutsche Einheit brachte – dass diese Ansicht in der Zeitgeschichte schon längst hinterfragt wurde, gab in der SPD niemandem zu denken. Volltext https://causa.tagesspiegel.de/die-spd-und-russland-der-aufstand-der-anstandigen-ist-uberfallig.html