MESOP CULTUR-TRENDS CONTRA „OPEN SOCIETY“ / NEUE BRITISCHE STUDIE – EINE HYBRIDISIERUNG FINDET NICHT STATT

SCHARIA GERICHTE ÜBERALL IN ENGLAND / SEGREGATION  GESCHLOSSENER COMMUNITIES /  Muslime in Rochdale  haben „in den vergangenen vierzig Jahren nur eine Handvoll Leute außerhalb der asiatisch-muslimischen Gemeinschaft getroffen haben”

Von Jochen Buchsteiner – FAZ 19 Dez 2016 – LONDON, 18. Dezember. Zu den Aufgaben des Department for Communities and Local Government gehören der Zusammenhalt in der Bevölkerung und die Gleichstellung von Minderheiten. Der Leiter des Ministeriums, Sajid Javid, forderte jetzt, dass alle, die ein öffentliches Amt haben, einen Eid auf die britischen Werte ablegen sollen.

Der konservative Minister nahm Bezug auf eine Studie, die Anfang des Monats veröffentlicht worden war. Darin warf die — von der Regierung Cameron beauftragte — Wissenschaftlerin Louise Casey den politisch Verantwortlichen vor, die soziale Kohäsion vernachlässigt zu haben. In einigen Städten und Gemeinden habe „Segregation ein besorgniserregendes Niveau” erreicht, befand Casey nach einer einjährigen Erhebung. Besonderes Augenmerk legte sie dabei auf die muslimischen Gemeinschaften.

Die Neigung zur Abschottung — speziell unter Einwanderern aus Pakistan, Bangladesch und Somalia — führe zu schwachen Kenntnissen der englischen Sprache und geringen Aussichten auf wirtschaftlichen Aufstieg, hieß es in der Studie. Besonders betroffen seien die Frauen. Der Anteil derer, die kaum oder kein Englisch sprechen, liegt unter den muslimischen Frauen doppelt so hoch wie unter den Männern. Bei den osteuropäischen Einwanderern ist er etwa gleich hoch.

Die Regierung müsse handeln, um „Frauenfeindlichkeit und Patriarchat” in muslimischen Vierteln zu beenden, forderte Casey und warnte insbesondere vor der Verbreitung  clandestin arbeitender Scharia-Gerichte, die nach Auskunft von Befragten „extremistische Werte unterstützen, Gewalt gegen Ehefrauen billigen und innereheliche Vergewaltigung ignorieren”. In vielen Städten und Gemeinden hätten lokale Behörden unakzeptablen kulturellen Praktiken und Traditionen freien Lauf gelassen, um nicht als „rassistisch oder islamophob” bezeichnet zu werden.

Javid nahm in seinem Beitrag auf persönliche Erfahrungen Bezug, nach denen Muslime in seiner Heimatstadt Rochdale „in den vergangenen vierzig Jahren nur eine Handvoll Leute außerhalb der asiatisch-muslimischen Gemeinschaft getroffen haben”. Die Politiker hätten sich dem Problem zu lange verweigert — „aus Angst, als Rassisten beschimpft zu werden” —und damit jene vernachlässigt, die ihre Hilfe bräuchten. „Ich werde nicht erlauben, dass das so weitergeht”, schrieb er.  www.mesop.de