MESOP : ABWARTEN & TEE TRINKEN – Gazprom: Wegen politischer Krise in der Türkei wird Turkish Stream bis zu den Neuwahlen aufgeschoben
15 Sep 2015 – Russlands Energieriese Gazprom hat den Baustart des Erdgaspipeline-Projekts wegen der militärischen und politischen Krise in der Türkei aufgeschoben. Dies teilte der stellvertretende Vorsitzende des weltgrößten Erdgasförderunternehmens, Alexander Medwedew, am Montag mit. Russland plant, über die Türkei die Staaten Südosteuropas flächendeckend mit Erdgas zu versorgen. Das zuvor geplante South Stream-Projekt, welches russisches Erdgas über Bulgarien nach Südeuropa transportieren sollte, wurde von der Europäischen Union unter dem Eindruck der Ukraine-Krise verhindert.
„Weil die Installation [der Pipeline] nicht beginnt wie geplant, sprechen wir nicht mehr von [der Fertigstellung des Projekts im] Dezember 2016“, sagte Medwedew vor Journalisten. Bilaterale Gespräche über Turkish Stream wurden Mitte Juni gestoppt, da Ankara infolge der Wahlergebnisse kein Kabinett mehr stellen konnte. Anfang des Monats teilte das russische Energieministerium daher mit, dass es ein zwischenstaatliches Abkommen mit Blick auf das milliardenschwere Energieprojekt unterzeichnen werde, sobald im November eine neue türkische Regierung steht. Am 1. November finden landesweite Neuwahlen in der Türkei statt.