KURDWATCH NEWSLETTER MÄRZ 2014

PYD NEUE DEMOKRATIE ODER NEUER STALINISMUS ?

ʿAfrin: PYD entführt Schülerinnen & foltert Schuldirektor

KURDWATCH, 31. März 2014 – Am 17. März 2014 haben Mitglieder des Asayiş, des Sicherheitsdienstes der Partei der Demokratischen Union (PYD), in ʿAfrin Fauzi Madschno, den Direktor der Amir-Ghobari-Schule, seinen Sohn, fünf Schülerinnen im Alter zwischen dreizehn und sechzehn Jahren sowie den Bruder einer der Schülerinnen entführt. Der Direktor und die Schülerinnen hatten am 16. März 2014 an einer Kundgebung zum Andenken an die Opfer des Giftgasangriffs auf Halabdscha (Irakisch-Kurdistan) vor fünfundzwanzig Jahren teilgenommen. Die Schülerinnen wurden beschuldigt, Haschisch zu besitzen. Am 18. März wurden alle Entführten entlassen. Fauzi Madschno war währen der Entführung Folter ausgesetzt.

ʿAmuda: Aktivist von PYD entführt

KUDWATCH, 21. März 2014 – Am 4. März 2014 haben Mitarbeiter des Asayiş, des Sicherheitsdienstes der Partei der Demokratischen Union (PYD), Aiman Mustafa Daqori (geb. 1968 in ʿAmuda, verheiratet, vier Kinder) entführt. Daqori ist Aktivist und arbeitet im Zentrum der Jugend ʿAmudas für Kultur und Kunst. Er hatte Mitarbeiter des Asayiş daran gehindert, die Fahne einer PYDnahen Organisation auf seinem Wohnhaus zu hissen. Daqori kam am 5. März wieder frei. Er erklärte gegenüber KurdWatch: »Meine Verhaftung hat politische Hintergründe. Es geht darum, dass ich Jugendarbeit mache. Dass ich es abgelehnt habe, die Fahne auf meinem Haus zu hissen, war nur ein Vorwand.«

Al-Dschawadiya: PYD entführt Aktivisten

KURDWATCH, 26. März 2014 – Am 14. März 2014 haben Mitarbeiter des Asayiş, des Sicherheitsdienstes der Partei der Demokratischen Union (PYD), in alDschawadiya den Sekretär der Demokratischen und Kurdistanischen Union der Studenten und der Jugend Hajar Hasan sowie das Unionsmitglied Hozan Schalal entführt. Am 15. März kamen beide Personen wieder frei. Ihnen wurde vorgeworfen, eine Veranstaltung aus Anlass des Geburtstages von Mustafa Barzani organisiert zu haben, ohne zuvor eine Genehmigung beim Asayiş zu beantragen.

ʿAfrin: PYD entführt Mitglied der Fortschrittspartei

KURDWATCH, 21. März 2014 – Am 28. Februar 2014 haben Mitarbeiter des Asayiş, des Sicherheitsdienstes der Partei der Demokratischen Union (PYD), das Mitglied des ʿAfriner Lokalkomitees der Kurdischen Demokratischen Fortschrittspartei in Syrien Sidu Sidu entführt. Einen Tag später kam Sidu wieder frei.

ʿAin alʿArab: Schwere Kämpfe zwischen YPG und Islamisten

KURDWATCH, 31. März 2014 – Seit dem 17. März 2014 finden schwere Kämpfe südlich und westlich der Stadt ʿAin alʿArab (Kobanî) zwischen Kämpfern des Islamischen Staats im Irak und in der Levante auf der einen und Kämpfern der Volksverteidigungseinheiten (YPG) der Partei der Demokratischen Union (PYD) sowie der Freien Syrischen Armee (FSA) auf der anderen Seite statt. In beiden Lagern soll es zahlreiche Tote und Verletzte gegeben haben.

ʿAin alʿArab: Kundgebung zum Jahrestag der syrischen Revolution

KURDWATCH, 31. März 2014 – Am 16. März 2014 haben Anhänger des Kurdischen Nationalrats in ʿAin alʿArab (Kobanî) aus Anlass des dritten Jahrestages der syrischen Revolution eine Kundgebung organisiert. Die rund tausend bis tausendfünfhundert Teilnehmer forderten den Sturz des syrischen Regimes.

ʿAmuda: Aktivist entführt und gefoltert

KURDWATCH, 26. März 2014 – Am 19. März 2014 haben mehrere vermummte Personen Rahman ʿAbdussalam Haso (geb. 1993 in ʿAmuda), Mitarbeiter des irakischkurdischen Fernsehsenders Zagros und Mitglied der Kooperation der Jugend von ʿAmuda, entführt. Haso wurden die Augen verbunden und er wurde gefoltert. Nach neun Stunden kam er frei. Haso erklärte gegenüber KurdWatch: »Die Entführer haben kurdisch gesprochen. Sie haben mich wegen meiner Aktivitäten für die Kooperation der Jugend verhört. Ich kann nicht genau sagen, wer sie waren«. Die Entführung entspricht der Art und Weise, wie die Partei der Demokratischen Union (PYD) und ihr Sicherheitsdienst Asayiş mit kritischen Aktivisten umgehen, um diese einzuschüchtern.

Al-Qamischli: PYD verbietet Veranstaltung von elPartî

KURDWATCH, 25. März 2014 – Am 14. März 2014 haben Mitarbeiter des Asayiş, des Sicherheitsdienstes der Partei der Demokratischen Union (PYD), Mitgliedern der Kurdischen Demokratischen Partei in Syrien (elPartî) von ʿAbdulhakim Baschar untersagt, auf einem öffentlichen Platz in alQamischli eine Bühne aufzubauen. Anlässlich des Geburtstags des irakischkurdischen Führers Mustafa Barzani sollte dort eine Gedenkveranstaltung abgehalten werden. Das Verbot wurde damit begründet, dass die Veranstalter keine entsprechende Genehmigung beim Asayiş beantragt hatten. Die PYD beansprucht für sich, legitime staatliche Gewalt auszuüben. Dies wird jedoch von den Parteien des Kurdischen Nationalrats nicht anerkannt.

ʿAmuda/al-Qamischli: Kurden erinnern an Aufstand von 2004

KURDWATCH, 20. März 2014 – Am 12. März 2014 haben kurdische Organisationen in allen großen Städten der überwiegend kurdisch besiedelten Gebiete dem Aufstand von alQamischli im Jahr 2004 gedacht [Bericht herunterladen]. Die Demonstrationen, an denen Zehntausende teilnahmen, verliefen friedlich. In ʿAmuda organisierten Anhänger des Kurdischen Nationalrats eine Kundgebung. Es handelte sich um die erste Demonstration in dieser Stadt seit Juni 2013, als die Volksverteidigungseinheiten (YPG) der Partei der Demokratischen Union (PYD) dort Demonstranten niederschossen [weitere Informationen].

Ar-Raqqa: Tote bei Anschlägen auf Reisebusse

KURDWATCH, 20. März 2014 – Am 11. März 2014 haben bewaffnete Unbekannte etwa hundert Kilometer westlich der Stadt arRaqqa Reisebusse kurdischer Busunternehmen beschossen. Betroffen waren Busse der drei Firmen Dschiwan, Iman und Didschla, die ihren Hauptsitz in alQamischli haben. Bei den Anschlägen kamen mindesten zwei Personen ums Leben, Dutzende wurden verletzt