Konflikt in Nagornyj Karabach : Alle Zeichen stehen auf Eskalation

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Von Friedrich Schmidt, Moskau -Aktualisiert am 16.10.2020- FAZ

In Nagornyj Karabach droht eine humanitäre Katastrophe. Trotz eines vereinbarten Waffenstillstands dauern die Kämpfe an. Doch die internationale Diplomatie kommt nicht in die Gänge.

Die Kämpfe um Nagornyj Karabach gehen weiter. Aserbaidschan, das die vor rund dreißig Jahren verlorene Kontrolle über das mehrheitlich von Armeniern bewohnte Gebiet zurückerobern will, meldet Geländegewinne. Armenien, das die von keinem Staat anerkannte „Republik Nagornyj Karabach“ stützt und weitere angrenzende aserbaidschanische Gebiete besetzt hält, meldet Verteidigungserfolge, gibt aber zu, in einer schwierigen Lage zu sein. Doch obwohl die Sorgen um eine drohende humanitäre Katastrophe für die Zivilbevölkerung wachsen, kommt die internationale Diplomatie bald drei Wochen nach Beginn der jüngsten Eskalation nicht in die Gänge.

Eine Ende voriger Woche in Moskau zwischen den Außenministern beider Länder unter Vermittlung ihres russischen Kollegen Sergej Lawrow ausgehandelte Waffenruhe, die am vergangenen Samstag in Kraft trat, sollte dazu dienen, Gefangene und die Leichname gefallener Soldaten auszutauschen. Dieses Ziel wurde nicht erreicht. Zudem hörten Kämpfe und Beschuss nie ganz auf. Am Freitagmorgen entbrannten sie offenbar in neuer Härte, beide Seiten berichteten von gegnerischen Offensiven. Umkämpft ist zum Beispiel die Ortschaft Hadrut im Süden des Konfliktgebiets nahe der Grenze zu Iran: Baku hat schon zweimal die Rückeroberung gemeldet, die „Republik Nagornyj Karabach“ das dementiert.

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