Kampf gegen IS: Von der Leyen will Bundeswehreinsatz im Irak ausweiten – : “Warum nicht auch Sunniten und Schiiten ausbilden?”
THE GERMANS TO THE FRONT
Verteidigungsministerin von der Leyen plädiert für ein stärkeres Engagement der Bundeswehr im Nordirak. Dem SPIEGEL sagte sie, eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit der Regierung in Bagdad sei vorstellbar
Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen will den Bundeswehreinsatz im Irak über den Norden des Landes hinaus ausweiten. “Die Bundeswehr ist bereit, die erfolgreiche Arbeit in den Kurdengebieten auch mit der irakischen Zentralregierung fortzusetzen”, sagte von der Leyen dem SPIEGEL. “Wir haben neben den Peschmerga in Arbil auch Jesiden, Christen und Kakai ausgebildet”, sagte von der Leyen, “warum nicht auch Sunniten und Schiiten, die sich für einen gemeinsamen Staat einsetzen?” (Lesen Sie hier das ganze Gespräch im neuen SPIEGEL.)
Erste Schritte seien bereits gemacht. “Wir haben Sanitätsmaterial, Helme und ABC-Schutzmasken geliefert.”Von der Leyen begrüßte zudem, dass Russlands Präsident Wladimir Putinsich im Kampf gegen den “Islamischen Staat” (IS) beteiligen will. “Es ist in unserem gemeinsamen Interesse, dass alle zusammen den IS bekämpfen. Wenn es Russland darum geht, treffen sich unsere Interessen.”
Beim Thema Flüchtlinge verbreitete von der Leyen Optimismus. “Deutschland ist ein starkes und wohlhabendes Land”, sagte sie, “wir haben uns ökonomische und politische Spielräume erarbeitet, durch die wir die Herausforderung meistern können.” Man müsse in den Menschen, die jetzt kommen, “eine Chance sehen”, sagte die Christdemokratin dem SPIEGEL. Auch die Bundeswehr könne profitieren. “Der Wettbewerb mit der Wirtschaft um die jungen Menschen könnte sich etwas entspannen.”
Zudem will sie zur Bewältigung der Flüchtlingskrise vermehrt Soldaten der Bundeswehr einsetzen. Nach Informationen des SPIEGEL versetzte sie zum Wochenende Tausende Soldaten in Bereitschaft.