Harald Schmidt: Meine Show hätte im “linksliberalen Mainstream” nur eine Woche überlebt

MESOPOTAMIA NEWS : „LINKE SPRACHPOLIZEI”  IM LBGTQ-ZEITALTER / VERBIETEN – VERBIETEN – VERBIETEN

Interview auf ORF 3: 2. Juli 2019, 08:17 DER STANDARD – Wien – Der deutsche Satiriker, Schauspieler und langjährige Late-Night-Host Harald Schmidt äußert Bewunderung für Sebastian Kurz’ frühe Karriere und staunt über Schauspieler, die mit Interviews politisch etwas bewirken wollen. Seine Show, die von 1995 bis 2014 auf Sat.1, dann in der ARD und zuletzt bei Sky lief, hätte in Zeiten von Social Media nur eine Woche überlebt, sagt Schmidt in dem Künstlergespräch (19.45, ORF 3 in “Kultur Heute”). Die Zitate wurden vorab von ORF 3 zur Verfügung gestellt.

Schmidt über Social Media

“Heute würde ich mir sehr genau überlegen, was ich auf einer Bühne mache. Man muss heute damit rechnen, dass alles über ein soziales Netzwerk gleich rausgeht, verkürzt, falsch mitgeteilt und falsch kommentiert wird. Und dann ist man in einem Strudel drin, auf den ich keine Lust habe. Mit den heutigen Maßstäben, auch der Political Correctness, der Sprachpolizei und des linksliberalen Mainstreams, hätte ich meine Show nach einer Woche abgenommen bekommen.”

Harald Schmidt am Donnerstag um 19.45 in “Kultur Heute” in ORF 3 im Künstlergespräch mit Peter Fässlacher. Foto: Produktionsraum/ORF III

Schmidt über das Ende seiner Late-Night-Show

“In der Schlussphase meiner Show hatte ich so gut wie kein Publikum mehr in meiner Show. Und die, die wir hatten, waren dafür bezahlt, dass sie kommen. Das waren Leute, die zu vier Quizshows am Tag gehen, die haben überhaupt nichts mehr verstanden. Das hätte man in den deutschen Pavillon nach Venedig schicken sollen. Das war ein Kunstprojekt, da kriegen andere zwei Millionen Euro Fördermittel dafür.”

Late-Night-Show sei zuletzt “ein Kunstprojekt” gewesen: “Da kriegen andere zwei Millionen Euro Fördermittel dafür.”

Schmidt über eine “obszöne” Aktion von Künstler Ai Weiwei

“Da ertrank ja vor einem Jahr ein Junge, der von der Türkei nach Griechenland kam. Alle Welt war geschockt von diesem Foto. Und dann legt sich der dicke Ai Weiwei auch noch auf den Strand und stellt dieses Foto nach, um uns das ins Bewusstsein zu holen. Das halte ich für obszön. Das ist das kommerzielle Ausbeuten von Elend, von Leuten, die keine Wahl hatten.”

Produktionsraum/ORF III

Schmidt über das neue Männerbild

“Man ist eigentlich in Deutschland verpflichtet, zu sagen: Der größte Moment in meinem Leben war, als ich bei der Geburt meines Kindes dabei war. Das ist Pflicht. Und dann noch die rustikale Version: Mir schoss das Wasser waagrecht aus den Augen, denn da habe ich gemerkt, wie klein ich bin.”

Schmidt über sein Rollenverständnis als fünffacher Familienvater

“Sehr traditionell. Und um es klar zu formulieren: Ich habe mich nie zum Familientrottel machen lassen. Oder wie ich es nenne: Kategorie ‘Daddy Weichei’. Der Mitt- bis Enddreißiger mit Struwwelpudelmütze und Baby vor dem Bauch. Die Mutter sitzt im Café und verändert die Welt, und er kriecht dem vollgekotzten Baby im Hipp-Café auf allen Vieren hinterher. Nicht meine Welt. Wer das will: Bitte!”

“Die Mutter sitzt im Café und verändert die Welt, und er kriecht dem vollgekotzten Baby im Hipp-Café auf allen Vieren hinterher. Nicht meine Welt.”

Schmidt über Kurz, Herrenwitze und Ehe für alle im Wordrap:

Mit Sebastian Kurz würde ich gerne mittagessen, weil … “ich es unglaublich bewundere, wenn einer in diesem Alter schon so eine Karriere gemacht hat.”

Emotional bewegt bin ich, wenn … “ich Schauspielerinterviews höre, wo sie glauben, sie würden politisch was bewirken.”

Die “Ehe für alle” finde ich gut,

https://www.derstandard.de/story/2000105789786/harald-schmidt-meine-show-haette-im-linksliberalen-mainstream-nur-woche