Friedensbewegung warnt vor Waffenlieferungen in den Irak / IPPNW will Terrormiliz IS in Verhandlungen einbeziehen
MESOP : ENDLICH ! SIE REISEN ! – SUSANNE GRABENHORST, DER ALTE GOTTSTEIN plus MATTHIAS JOCHHEIM (sämtlich IPPNW) wann fahrt ihr, wann ist das Datum der Abreise? ISIS wartet schon auf den Dialog mit euch. Jetzt nicht aber wieder kneifen !
Neues Deutschland – Berlin. 14-8-2014 – Die Friedensbewegung in Deutschland hat vor Waffenlieferungen an die irakische Armee und die Kurden im Nordirak gewarnt.
»Waffenlieferungen sind immer die schlechteste von allen schlechten Lösungen, da sie unweigerlich Opfer zur Folge haben«, sagte Pfarrer Matthias Engelke, Vorsitzender des deutschen Zweigs des Internationalen Versöhnungsbundes, dem Evangelischen Pressedienst (epd) in Minden. Wer Waffen liefere, werde unweigerlich selbst zur Konfliktpartei und scheide damit für Wege aus dem Konflikt aus. Stattdessen sei eine Aufnahme von Flüchtlingen nötig. Als Reaktion auf die brutale Gewalt der Miliz »Islamischer Staat« (IS) im Nordirak liefern bislang die USA und Frankreich Waffen in das Land, auch Italien und Tschechien signalisierten ihre Bereitschaft dazu. Innerhalb der Bundesregierung ist die militärische Unterstützung der Kurden im Nordirak umstritten.
»Wir müssen die Grenzen öffnen für die Menschen und nicht für die Waffen«, sagte Paul Rossmann, Geschäftsführer der ökumenischen Friedensinitiative »Ohne Rüstung leben«, in Stuttgart dem epd. Rüstungsexporte würden eine Büchse der Pandora öffnen, eine wirkliche Kontrolle der Waffen im Irak könne nicht gewährleistet werden, warnte Rossmann, der auch Sprecher der »Aktion Aufschrei – Stoppt den Waffenhandel« ist.
Auch die Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges (IPPNW) kritisierten in Berlin, Waffenlieferungen an Konfliktbeteiligte verstießen gegen Exportverbote und könnten zum Präzedenzfall für spätere Konflikte werden. Vorsitzende Susanne Grabenhorst forderte stattdessen eine Ausweitung der humanitären Hilfe, die Einrichtung von Hilfskorridoren durch die Vereinten Nationen und die Aufnahme von Flüchtlingen in Deutschland und anderen EU-Staaten. »Die Bundesregierung muss wesentlich stärker in den Frieden investieren, nicht in Rüstung und Militär«, betonte Grabenhorst. Die Organisation setze sich für gewaltfreie, zivile Formen der Konfliktbearbeitung im Vorfeld von Kriegen ein. In die Verhandlungen über die politische Zukunft des Irak muss nach ihrer Ansicht auch die Führung des »Islamischen Staats« eingebunden werden. »Ziel dabei muss sein, eine gleichberechtigte Repräsentation der politischen Strömungen, Volksgruppen und Religionen im Irak zu erreichen«, sagte die IPPNW-Vorsitzende. epd/nd http://www.neues-deutschland.de/m/artikel/942428.friedensbewegung-warnt-vor-waffenlieferungen-in-den-irak.html