Einer, der den Islam verehrt – THOMAS VON DER OSTEN-SACKEN

Viktor Orban im Bild-Interview.

Da sagt er, der immer wieder unterstreicht wie christlich er doch sei und es ihm ums Abendland gehe etwas, das von Herzen kommt: “Ich persönlich bin ein Verehrer des Islam”.

Denn der Islam, den er so verehrt, ist genau jenes autoritäre, antiwestliche und authentische repressive Umma-Modell, das Europa gerne als stabilen Partner an seiner südöstlichen Peripherie hätte. Nicht Länder in den, wie in Bagdad jetzt auf Massendemonstrationen gefordert, säkulare Republiken eingerichtet wären, in denen es so etwas wie Frauenrechte und Citizenship gäbe und der Einfluss der Religion ins Private zurückgedrängt wäre.

Dass die Barbarei, die gerade herrscht, unter anderem herrscht, weil der Islam, den Orban liebt, am Ruder ist, nein das kann natürlich nicht sein.

Umso verständlicher aber, dass gerade er denjenigen, die nun vor jenen fliehen, die er so verehrt, nicht besonders viel Sympathie entgegenbringt, auch wenn, da ist ihm Recht zu geben, was Ungarn macht, nur die Exekution gültiger EU-Regeln ist, die eben so häßlich sind, wie sie erscheinen, wenn Ungarn sie exekutiert:

BILD: Bleiben Sie bei diesem NEIN zur Quote auch dann, wenn die EU Strafzahlungen oder Sanktionen androht?

Orbán: „Ich sehe das gelassen, es ist noch niemand bestraft worden, weil er EU-Recht befolgt hat.“