DIE VIELFALT DER EINFALT : DIE LGBTQA KLASSIFIKATION & DER ZWEITE WELTKRIEG
Die University of Vermont im amerikanischen Bundesstaat Vermont ist eine der beliebtesten Universitäten für transsexuelle Studenten. Denn an der Hochschule gibt es genderneutrale Toiletten und genderneutrale Wohnbereiche. Seit 2009 gibt es sogar eine Datenbank, in der die Studenten ihr bevorzugtes Gender -also das soziale Geschlecht im Gegensatz zum biologischen Geschlecht – und ihr bevorzugtes Pronomen wählen können.
Sie haben die Wahl zwischen she/hers, he/his, ze/zers, them, they – oder sie verzichten ganz auf eine Kategorie. Die zuständige Fachfrau für Diversity, Stacey A. Maler, musste sich dennoch unangenehmen Fragen stellen. Dot Brauer, Direktorin des auf dem Campus ansässigen LGBTQA-Zentrums (Lesbian, Gay, Bisexual, Transgender, Queer & Questioning Advocate Center) kritisierte die Bezeichnung „preferred gender”.
Ein Student hätte ihr gesagt, es gehe nicht um die Frage, welche Sockenfarbe einer mag. Die Bezeichnung „preferred gender” könne sich anfühlen, als ob man sie für eine Laune halte. Außerdem hatte ein Zusammenbruch der Datenbank versehentlich einige Frau-zu-Mann-Transsexuelle mit ihrem früheren weiblichen Vornamen bezeichnet. Die Studenten fordern nun von Miller, verstärkt transfreundlich zu handeln, damit sich alle Studenten auf dem Campus willkommen fühlen. Das amerikanische Journal „National Review” berichtete über diesen Streit in seiner Online-Ausgabe. Zwei Leser, höchstwahrscheinlich cis-normative – also heterosexuelle – weiße Männer, kommentieren dort den Kampf um das richtige Pronomen. Der eine Kommentator fragt, ob man mit einer solchen Truppe im Zweiten Weltkrieg noch gegen die Deutschen gewonnen hätte. Der Zweite meint, „ze” wäre dann bestimmt das passende Pronomen geworden.