Die TÜRKEI & DIE PKK

APO / MIT : Bisherige Gespräche an den Hardlinern gescheitert

Taz 1.1.2013 – Im NTV-Gespräch sagte Akdogan nicht, was die AKP-Regierung der PKK für den Fall, dass diese die Waffen niederlegen, anbieten will. Aus früheren Gesprächen ist jedoch bekannt, dass Erdogan offenbar bereit war, auch über konkrete Autonomieforderungen zu reden. Bislang waren alle Gespräche jedoch an Hardlinern auf beiden Seiten gescheitert.

Entweder hatten Gegner von Gesprächen im Regierungslager durch gezielte Indiskretionen an ausgewählte Medien die Verhandlungen sabotiert oder Teile der PKK hatten durch besonders brutale Angriffe einen Abbruch der Gespräche erzwungen. Hinter den Kulissen hat die Erdogan-Regierung die Verbindung zu Öcalan aber wohl nie abreißen lassen. Das zeigte sich zuletzt, als Öcalan Ende November plötzlich dazu aufrief, einen Hungerstreik zu seiner Unterstützung abzubrechen, bevor noch einige seiner Anhänger dabei umkamen. Der Verlauf des Hungerstreiks zeigte nach Meinung von Yalcin Akdogan auch, dass Öcalan „nach wie vor einer der Hauptakteure“ in der Kurdenfrage sei.

„Wir warten jetzt darauf, was die militärische Führung der PKK sagt“, meinte Akdogan. In einer ersten Stellungnahme der legalen kurdischen Partei BDP hatte einer ihrer Abgeordneten, Idris Baluken, gesagt, die BDP könne die Berichte über Gespräche mit Öcalan nicht kommentieren, weil sie keine konkreten Informationen dazu habe.

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