CORONA-IMPFSTART AM SONNTAG: Spahn: „Am Anfang wird es ruckeln“

 

AKTUALISIERT AM 26.12.2020-05:49 FAZ – Städtetag warnt vor zu hohen Erwartungen – Lockdown bis evtl. Mai ?

Bis Ende März sollen 11 bis 12 Millionen Impfdosen zur Verfügung stehen. Da das Präparat zweimal verabreicht werden muss, würde diese Menge in etwa für 5,5 bis 6 Millionen Menschen reichen.

Der Deutsche Städtetag dämpfte die Erwartungen an den Impfstart. „Es ist ein Anfang gemacht, aber der Spuk mit dem gefährlichen Coronavirus ist noch nicht vorbei“, sagte Städtetagspräsident Burkhard Jung (SPD) den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Samstag). Die Infektionslage sei derzeit weiterhin besorgniserregend und die Zeit für Massenimpfungen noch nicht gekommen. „Dafür gibt es zunächst viel zu wenig Impfstoff“, sagte Jung, der auch Oberbürgermeister von Leipzig ist.

Infektionsmediziner rechnet erst im Frühling mit Lockerungen

Nach Einschätzung des Kieler Infektionsmediziners Prof. Helmut Fickenscher „die Epidemie vorerst nicht beeinflussen“. „Dies liegt daran, dass wir einfach viel zu viele Leute zu impfen haben und noch längere Zeit nicht genügend Impfstoff zu Verfügung haben werden“, sagte der Direktor des Instituts für Infektionsmedizin des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH) und Präsident der Deutschen Vereinigung zur Bekämpfung der Viruskrankheiten.

Eine günstige Corona-Entwicklung 2021 hängt laut Fickenscher davon ab, ob die weitgehende Durchimpfung der Bevölkerung – seien es nun 60 oder 80 Prozent – vor dem Winter 2021/2022 abgeschlossen ist. Vor Ostern rechnet Fickenscher nicht mit deutlichen Lockerungen der Corona-Auflagen. Vielleicht könnten einige Branchen vorher schon wieder öffnen. Aber eine relevante Lockerung im Alltag erwarte er erst, wenn es deutlich wärmer wird. Daher wünsche er sich, dass der Frühling warm und frühzeitig beginne.

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