MESOP FLASH : JUERGEN TODENHOEFER MEETS THE „8th WORLD WONDER“

 

Mohamed Al Neser @M_Alneser  – TWITTER

Nice try Todenhöfer but “AlQaeda” commander with golden ring is 8th wonder  – www.mesop.de

Wie der Nahost-„Experte“ Jürgen Todenhöfer auf einen falschen Nusra-Kommandanten hereingefallen ist

Von Dr. Firas Khoury (Deutsch-Syrisches Informationsforum)

Am 26.09. veröffentlichte Jürgen Todenhöfer ein Interview, das sein Gespräch mit einem angeblichen Nusra-Kommandanten zeigen soll. Wer dieser Mann ist, welche Position er hat und welche Glaubwürdigkeit er besitzt, wurde nicht hinterfragt. In der Regel läuft die Kommunikation über offizielle Sprecher oder Bekanntmachungen und nicht über unbekannte Personen.

Jürgen Todenhöfer im Gespräch mit einem angeblichen Kommandanten der Nusra-Front

Jürgen Todenhöfer geht sogar so weit aus dem Interview den Beweis zu ziehen, dass die westlichen Politiker die Dschihadisten von der Nusrafront aktiv unterstützen. Zunächst einmal ist festzuhalten, dass Herr Todenhöfer sich aktuell in dem von der Regierung kontrollierten Stadtteil Aleppos aufhält. Er kann nur unter strenger Aufsicht und Kontrolle des syrischen Regimes und dessen Geheimdiensten operieren. Bisher hat Herr Todenhöfer noch niemals die von der Opposition gehaltenen Gebiete wie Idlib oder Ost-Aleppo bereist, um sich dort direkt vor Ort einen Überblick über die Lage zu verschaffen und mit den verschiedenen Rebellengruppen zu sprechen. Arrangiert wurde das Treffen von einem angeblichen Rebellenkontakt Todenhöfers, doch hier wurde er offensichtlich vom syrischen Regime in die Irre geführt. Denn nach Sichtung des Videomaterials bleiben für Kenner der Syrienmaterie und der syrischen Rebellengruppen mehr Fragen als Antworten.

Für Todenhöfer ist dies ein neuer Tiefpunkt in seiner Syrienberichterstattung: Er lässt sich mit seiner Naivität hier von einer syrischen Regierungspropaganda instrumentalisieren. Die interviewte Person, die ein Vertreter der Nusra-Front sein soll, spricht nicht aus der Sichtweise der Nusra, sondern bestätigt zu 100 Prozent die Meinung des Assad-Regimes. Alle Antworten wirken sehr gestellt und einstudiert. Dass die Aussagen in sich widersprüchlich sind, scheint keinen Verdacht bei Todenhöfer zu wecken, zu begeistert ist er davon, durch den Interviewten seine eigene Sichtweise bestätigt zu bekommen. Dass es eigentlich nicht sein kann, dass ein Dschihadist jemals öffentlich zugibt, mit israelischen Offizieren, dem inoffiziellen Todfeind von Dschihadisten, und des Weiteren auch mit amerikanischen und katarischen Offizieren vor Ort in Aleppo zusammenzuarbeiten und sich zu koordinieren – auch dieser Gedanke kommt Todenhöfer nicht ein Sekunde. Dabei wäre dies genauso abstrus, wie es der Goldring am Finger eines Dschihadisten ist, denn gerade gläubige Muslime sollen keinen Goldschmuck tragen. www.mesop.de