MESOP: „WIR MÜSSEN WÄHLEN – ENTWEDER GUELEN ODER DIE TÜRKEI” ! JAMES JEFFREY

US-Diplomat fordert Gülen-Auslieferung an Türkei – EPA James Jeffrey war von 2008 bis 2010 Botschafter in der Türkei, ehe er in gleicher Funktion in den Irak wechselte

Fethullah Gülen lebt im US-Exil, die Türkei verlangen seine Auslieferung: Dies unterstützt nun auch der Ex-US-Botschafter in Ankara. James Jeffrey hat deutliche Gründe für die Auslieferung. 

Erst der überraschende Kurswechsel im Umgang mit den Kurden in Syrien und jetzt doch die Kehrtwende im Fall Gülen? Aus Angst um die Beziehungen zur Türkei plädiert der frühere US-Botschafter in Ankara, James Jeffrey, für die Auslieferung des Predigers Fethullah Gülen.

“Bedenkt man, welche Bedeutung das Nato-Mitglied Türkei angesichts der Bedrohungen hat, die uns von allen Seiten entgegenschlagen, braucht Amerika dieses Bündnis unbedingt”, schreibt Jeffrey in einem Gastbeitrag in der Wochenzeitung “Die Zeit”.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan sieht in Gülen den Drahtzieher des gescheiterten Militärputschs am 15. Juli und fordert dessen Überstellung aus den USA. Jeffrey war von 2008 bis 2010 Botschafter in der Türkei.

Antrag auf Gülen-Auslieferung gestellt

Das türkische Justizministerium hatte bei den US-Behörden vor rund zwei Wochen offiziell Antrag auf Auslieferung gestellt. In dem Schreiben der Staatsanwaltschaft Istanbul an die US-Behörden wurden CNN Türk zufolge zehn verschiedene Straftatbestände gegen Gülen

„USA müssen entscheiden: Entweder die Türkei oder Gülen“

Washington reagiert darauf bislang nicht und pocht auf Beweise für dessen angebliche Verwicklung in den Umsturzversuch sowie ein ordentliches juristisches Prozedere.

“Falls die Türken vernünftige Beweise für Gülens Schuld vorlegen, können die USA argumentieren, sie hätten eine moralische und rechtliche Pflicht, ihn auszuliefern.Schließlich habe er versucht, einen Verbündeten zu destabilisieren”, argumentierte Jeffrey in seinem Gastbeitrag weiter.

Jeffrey: USA sollen gegen Gülen ermitteln

Angesichts der “Dringlichkeit der türkischen Behörden” könnten US-Behörden mit eigenen Ermittlungsverfahren und Steuerprüfungen gegen Gülen vorgehen, schlug Jeffrey weiter vor. “Ein derartiges Vorgehen könnte die Türken beschwichtigen und das Vertrauen zwischen beiden Seiten während des laufenden Auslieferungsverfahrens wieder stärken.”

Gülen, der seit 1999 im selbst gewählten Exil lebt, bestreitet eine Verwicklung in den Putsch und hat diesen verurteilt. Zuletzt erklärte der 75-Jährige, er werde nur dann in die Türkei zurückkehren, wenn ihn unabhängige internationale Ermittler für schuldig befänden.

Die Gülen-Organisation versteht sich als vom Islam inspirierte soziale Bürgerbewegung. Sie steuert ein internationales Netz von Bildungseinrichtungen.

Nach dem gescheiterten Militärputsch warf Erdogan dem Westen und namentlich den USA vor, Terrorismus und Staatsstreiche zu unterstützen. Das Verhältnis zwischen den USA und ihrem Nato-Partner ist deshalb sehr angespannt.

http://www.welt.de/politik/ausland/article157911843/US-Diplomat-fordert-Guelen-Auslieferung-an-Tuerkei.html