MESOP RECHERCHE FETULLAH „FETO“ GUELEN IN DEUTSCHLAND / ALLE REDEN JETZT VON GUELEN – WIR SCHON SEIT 15 JAHREN – ALS RITA SÜSSMUTH (CDU) GUELEN HOFFÄHIG MACHTE

Seit dem 15. Juli erregt Fethullah Gülen, geboren 1941 in Anatolien, wohnhaft in Pennsylvania, Aufmerksamkeit. Für Erdogan ist sein ehemaliger Weggefährte der Rädelsführer des versuchten Putsches, für Gülens zehn Millionen Anhänger ist der Prediger ein Heilsbringer, ein „Gandhi des Islams”.

Fest steht: Gülen ist einer der mächtigsten Geistlichen des sunnitischen Islams. Sein weltweites Netzwerk hat riesige finanzielle Ressourcen. Ihm gehören Banken und Medienkonzerne, es betreibt Hospitäler und andere Einrichtungen. Auch in Deutschland ist die Bewegung aktiv. Sie finanziert rund 50 Privatschulen, zahlreiche Stiftungen und betreibt etwa 30o Wohngemeinschaften für muslimische Studierende, sogenannte „Lichthäuser”.

Gülen-Vereine, wie der Kölner Dialog Verein, werben damit, sich für Bildung einzusetzen: mit Kitas, Nachhilfe und Schulen. Besonders türkische Mittelstandsfamilien, die andernorts Benachteiligung fürchten, nutzen das Angebot. Unterrichtet wird auf Deutsch nach dem deutschen Curriculum. Die Schulen gelten als religionsfreie Zonen, es gibt nur Ethikunterricht. Gülen gibt sich als Vermittler zwischen den Kulturen. Er predigt Toleranz und Nächstenliebe. “Baut Schulen statt Moscheen!” ist sein Appell, und deshalb sehen viele in Gülen einen Integrator. Die Kontakte zu Kirchen und deut-schen Politikern sind hervorragend – dabei offenbaren Gülens Schriften bis-weilen äußerst krude Vorstellungen.

Individualismus etwa gilt als Schwächung der Gemeinschaft, Homogenität als Ideal. Die koranische Lebensweise wird als der westlich-modernen Welt in allem überlegen dargestellt. In „Perlen der Weisheit” (Fontäne-Verlag) schreibt Gülen: “Der Koran war allen großartigen und verständigen Gemeinschaften, die je die Welt beherrscht und Tausende von Gelehrten,

Philosophen und Denkern hervorgebracht haben, eine Quelle des Lichts. In diesem Sinne ist keine andere Herrschaft seiner Herrschaft ebenbürtig.” In den “Lichthäusern” sollen “die leeren Köpfe” einer “nach inhaltslosen Schablonen lebenden Generation” mit Glaubenswahrheit gefüllt werden. Ist das einmal vollbracht, gehören sie zu den Auserwählten, die dem „goldenen Zeitalter” Gestalt geben sollen: einer streng konservativen Gesellschaft, in der es keinen Platz für individuelle Lebensentwürfe gibt.

Kritik an Gülen haben bisher vor allem türkischstämmige Politiker und Journalisten geübt. Unter ihnen Arzu Toker. In ihrem lesenswerten Buch “Kein Schritt zurück” (Alibri-Verlag) schildert der Prosatext „Verschenkte Freiheit” die Versuche einer Frau, Kontakt zu ihrer Tochter in einem „Lichthaus” aufzunehmen. Doch dort wacht eine „abla”, eine „große Schwester”, darüber, mit wem die Studentinnen verkehren. Der Tagesablauf besteht aus Beten, Lernen und der Lektüre von Koran und Gülens Schriften. Persönlicher Besitz ist verpönt, Männerbesuch, Alkohol und Zigaretten sind verboten. Um 19 Uhr haben alle im “Lichthaus” zu sein.

Arzu Toker hatte sich mit Müttern getroffen, die ihre Töchter an die Bewegung verloren haben. Gülen-Einrichtungen wiesen ihren Gesprächswunsch ab. Sie sei dort als Islamkritikerin verschrien, sagte sie mir. Und: “Was die Gülen-Gemeinde nach außen darstellt, ist anders als das, was in ihrem inneren Kreis geschieht.” Mitten in Berlin soll demnächst mit dem “House of One” ein Gebäude errichtet werden, das Christen, Muslime und Juden unter einem Dach vereint. Der muslimische Partnerverein des Projekts ist das „Forum Dialog”. Es gehört der Gülen-Bewegung an. Vielleicht sollte man das noch mal überdenken.

MESOP DOSSIER : FETULLAH GUELEN IN DEUTSCHLAND – EUROPA & USA

http://www.mesop.de/mesop-special-the-full-complete-guelen-dossier-fetullah-guelen-his-facilites-in-germany-europe-united-states/